The Beatles: 45 Jahre Sgt Pepper’s Lonely Hearts Club Band
"Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" von den Beatles feiert heute 45-jähriges Jubiläum. Wir haben unsere Redakteure gefragt, was ihr Lieblingssong auf dem wohl bekanntesten aller Beatles-Alben ist.
Die „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“-Lieblingssongs unserer Redakteure:
Arne Willander über „Being For The Benefit Of Mr. Kite!“:
Wie jedermann votiere ich natürlich für „A Day In The Life“, aber diese Bizarrerie ist herrlich blödsinnig, bekifft und bräsig: John Lennon hatte ein Zirkusplakat gesehen und den Namen „Mr. Kite“ so witzig gefunden. Glücklich die Zeit, in der solche Inspiration für ein Lied reicht! In dem Song ertönen gespannte Zirkus-Atmosphäre, Klatschen und Gelärme, fast hört man die Elefanten und Tiger – irgendwie, jawohl: psychedelisch!
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Maik Brüggemeyer über „Fixing A Hole“:
Nachdem die Beatles sich 1966 entschlossen hatten, keine Konzerte mehr zu geben, hängten sie die einheitlichen Anzüge in den Schrank, die Pilzköpfe verschwanden und die Schnurrbärte wuchsen. Jeder von ihnen wurde ein anderer. Plötzlich hatten die vier wieder ein Leben jenseits der Bühnen und jenseits des Band, und darüber sangen sie, maskiert als „Sgt Pepper’s Lonely Hearts Club Band“. In „Fixing A Hole“ erzählt Paul McCartney, wie er sein Haus in Stand setzt – eine fast meditative Tätigkeit, jenseits vom weltlichen Trubel. Er flickt das Dach und füllt die Risse in den Türen. Er singt das beinahe geistesabwesend – so, als befände er sich in einem Traum. Ringo Starr deutet perkussiv einen plätschernden Regen an, McCartneys Bass tanzt durch die Tropfen, George Martins Cembalo lässt die Zeit verschwimmen und George Harrisons zaubert mit der Gitarre einen Regenbogen. Das Haus wird bunt, die Wörter werden zu Geheimnissen. „Fixing A Hole“ ist eines der schönsten Beispiele für die psychedelischen Verformungen des Alltäglichen, die sich auf „Sgt Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ finden, diesem surrealen Album mit magischen Songs.
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Sebastian Zabel über „A Day In The Life“:
Der Song, der „Sgt. Pepper‘ s“ abschließt, ist einer der besten, die Lennon/McCartney geschrieben haben. Er schneidet Alltagsroutine wie Frisieren, Rauchen, dem Bus nachrennen gegen Krieg, Tod, Tragödie und gewinnt besonderen Charme durch sein Augenmerk auf die skandalös vielen Schlaglöcher in Blackburn, Lancashire. Er endet mit einem gewaltigen, endlosen Schlussakkord und der Verheißung „I’d like to turn you on“. Großartig auch in den Versionen von Neil Young und The Fall.
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Ralf Niemczyk über „It’s Getting Better“:
Die heitere, optimistische Abteilung von Sgt. Peppers. Besonders nach dem trippigen „Lucy in the sky with diamonds“ wirkt der Song wie eine sarkastische Bilanz des Teams Lennon/McCartney. Passend dazu der „Can’t get no worse“-Seitenhieb von John Lennon.