So waren die Grammy Awards 2012
Die 54. Verleihung der Annual Grammy Awards in L.A. war geprägt vom Tode Whitney Houstons. Während Adele, Foo Fighters und Bon Iver als Gewinner den Saal verließen, hinterließ die Live-Performance von Adele Begeisterung – und die der Beach Boys Stirnrunzeln. US-Kollege Matthew Perpetua war für uns vor Ort.
Adele hat die Top-Kategorien der 54. Verleihung der Grammy Awards abgeräumt und insgesamt fünf Trophäen mit nach Hause genommen, inklusive „Album Of The Year“ für ihren Blockbuster „21“, „Record…“ und „Song Of The Year“ für „Rolling In The Deep“ und „Pop Solo Performance“ für „Someone Like You“. Die britische Sängerin gewann ebenfalls den Grammy in der Kategorie „Pop Vocal Album“ und feierte die Bühnenrückkehr nach ihrer Operation mit einer kraftvollen Darbietung von „Rolling In The Deep“. Paul Epworth, Produzent von „21“, wurde zudem zum „Producer Of The Year“ gekürt.
Während die Nacht ganz im Sinne von Adele verlief, warf der Tod von Whitney Houston am Vortag einen Schatten auf die gesamte Zeremonie. Host LL Cool J eröffnete den Abend mit einem kurzen Gebet für den verstorbenen Superstar. „Wir müssen der Tatsache ins Auge sehen“, sagte der Rapper und Schauspieler. „Wir haben einen Todesfall in der Familie zu betrauern.“ Im weiteren Verlauf der Show verneigte sich Sängerin Jennifer Hudson vor Withney Houston mit einer Performance von „I Will Always Love You“.
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Aber Houston war nicht die einzige Musiklegende, die an diesem Abend betrauert wurde. Bonnie Raitt und Alicia Keys spielten eine Hommage an Etta James und coverten ihren Hit „A Sunday Kind Of Love“. Questlove gedachte Don Cornelius, bevor die Foo Fighters, Deadmau5, David Guetta und Lil Wayne einen Tribut an die Geschichte der elektronischen Musik spielten. Die Band Perry und Blake Shelton verneigten sich vor dem noch lebenden Glen Campbell, der unter seiner Alzheimer-Erkrankung leidet, es sich aber nicht nehmen ließ, die Bühne für eine atemraubende Performance seines Klassikers „Rhinestone Cowboy“ zu entern.
Bon Iver nahm die Awards für „Alternative Album“ und „Best New Artist“ mit nach Hause und botete damit die starke Konkurrenz um Nicki Minaj, Skrillex und die Band Perry aus. „Es ist hart, diesen Award anzunehmen“, erklärte Bon Iver-Kopf Justin Vernon. „Als ich begann, Songs zu schreiben und zu spielen, tat ich es, für den unvergleichlichen Gewinn, Musik machen zu dürfen.“ Den Award nahm er trotzdem.
Weitere Gewinner des Abends waren die Foo Fighters, die in den Rock-Kategorien abräumten und die „Rock Album“-Trophäe für „Wasting Light“ bekamen, und Kanye West, der den „Rap Album“-Grammy für „My Beautiful Dark Twisted Fantasy“ bekam, zwei Awards für die Single „All Of The Lights“ und sich „Rap Performance“ mit Jay-Z für den gemeinsamen Song „Otis“ teilte. Weder West noch Jay-Z waren jedoch anwesend, um ihre Auszeichnungen anzunehmen. Skrillex hat zwar die Chance auf „Best New Artist“ verpasst, kassierte mit „Scary Monsters And Nice Sprites“ aber fleißig in den Electronic Dance-Kategorien.
Die Show hatte diverse spektakuläre Performances zu bieten, zum Beispiel eine Over-The-Top-Produktion von Nicki Minajs neuer Single „Roman Holiday“, die sich eindrucksvoll bei der Ikonographie der katholischen Kirche bediente, einem treibenden Ritt von Bruce Springsteen und seiner E Street Band durch ihren neuen Hit „We Take Care Of Our Own“, eine Kollaboration zwischen Rihanna und Coldplay in „Princess Of China“ und die Premiere eines neuen Songs von Katie Perry, in dem sie ihren Ex-Gatten Russell Brand runtermacht – obwohl die Scheidung der beiden ja eher als freundschaftlich dargestellt wurde. The Civil Wars machten mit einer verkürzten Version von „Barton Hollow“ das Beste aus ihrem kurzen Spot vor Taylor Swifts „Mean“ und die Foo Fighters keine Gefangenen, als sie auf der Outdoor-Bühne durch ihren Hit „Walk“ stürmten. Paul McCartney spielte ungefähr zur Halbzeit der Show „My Valentine“ und beendete seine Performance mit dem Closing Medley des Beatles-Albums „Abbey Road“.
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Die seltsamste Performance des Abends war zweifelsohne die Beach Boys-Reunion, die damit begann, dass Maroon 5 und Foster The People durch „Surfer Girl“ und „Wouldn’t It Be Nice“ hetzten, bevor sie sich bei „Good Vibrations“ zu den Beach Boys gesellten. Maroon 5-Sänger Adam Levine und Mark Foster von Foster The People gaben sich dabei geradezu überenthusiastisch, während Beach Boys-Mastermind Brian Wilson völlig verdattert war – und sichtlich vom Bühnentreiben überfordert. Immer wieder schaute er verwirrt und bisweilen erschrocken in die Kameras und trottete von der Bühne, kaum dass der Song beendet war.
Sehen Sie hier unsere Playlist mit den wichtigsten Grammy-Gewinnern. Mehr Videos gibt es hier auf tape.tv!
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