Beers And No More Tears – FRANK SCHÄFER erinnert an eine Landjugend
Wer Frank Schäfers liebevoll ziselierte Rezensionen von Hardrock- und Metal-Platten ziselierte Rezensionen von Hardrock- und Metal-Platten aus dieser Zeitschrift kennt, der kann sich vorstellen, wie ein Schäferstündchen bei ihm aussieht: „Ich stand auf, um noch einmal Thin Lizzys ,Renegade ‚-Album anzustellen, das schon eine Weile abgelaufen war, übersprang diesmal aber den Opener ‚Angel Of Death‚ und spielte gleich den Titelsong. Und sie fing ganz leise an zu weinen in meinen Armen.“ Die Monie ist die Freundin von Pfaffe, dem Erzähler und Gitarristen in „Die Welt ist eine Scheibe“ (Oktober Verlag, 31 Mark), einem „Rockroman“.
Der spielt in der niedersächsischen Tiefebene im Jahr 1984, Fritze „Pfaffe“ Pfäfflin (so heißen die Jungs hier) macht Abitur und spielt in der fabelhaften Hardrock-Band Adrenalin. Dem „Axeman“, wie Schäfer ihn leider nicht nennt, verfällt die dralle Monie Appeldorn, deren Vater sich im Keller erhängte, und dann gibt es auch noch Knüppel und Gerd und Bernie und Matze, den Womanizer. Allerliebst spätpubertär und wortmächtig nimmt Schäfer uns mit in die Welt des Proberaums und Partykellers, von „Kerrang“ und „Rock Hard“, von Reverb, Riff-Patterns und Delay, wo die Songs „Chicks“, „Beers And No More Tears“ und „Black Hearts And Jaded Spades“ heißen. Es ist eine fremde, eine seltsame Welt.