SINGLES
von Wolfgang Doebeling An Experiment On A Bird In The Air Pump 4,5 Buy a Life ep
Der Moniker des Londoner Girl-Trios wirkt prätentiös, erst recht, wenn man weiß, dass sich C-Bird, D-Bird und X-Bird nach einem Gemälde von 1768 benannten, doch zerstreuen ihre Töne diesbezügliche Zweifel im Nu: Primitiv und exzessiv cool sind die drei Tracks, getrieben von Stand-Tom, Bass und einer Gitarre, die garantiert keinen vierten Akkord kennt. X-Birds Stimme ist bedrohlich und verführerisch zugleich, auf „Only In Death“ heult sie wie eine verletzte Sirene, (buyaufe)
LoneLady 4,0 Intuition
Schlagwerk und eine weiße Funk-Gitarre bereiten den Boden in Talking Heads-Manier, dann eröffnet Julie Campbell aka LoneLady aus Manchester ihren Song wie einst Patti Smith, nicht intuitiv, sondern mit Bedacht gegen den Strich, dann und wann umspült von weichen Synths und hübschem Gitarrengeklingel. Die Flipside „Bloedel“, im bitterbösen Original von The Fall noch ein Hotel, gerät zum einsamen Gedenken, zum Grabstein, und erinnert in ihrer hypnotischen Unabdingbarkeit entfernt an das genialische „There Goes Concorde Again“ von … And The Native Hipsters. (warp>
Horse Feathers 4,0 cascades Mit Minimalismus und eigenwilliger Sprödheit, klagender Säge sowie Banjo und Cello rücken diese Westcoast-Folkies ihren Songs zu Leibe, dem eigenen „Cascades“ so gemächlich wie spartanisch, während Gillian Welchs todtrauriges „Orphan Girl“ auf der Rückseite in den Genuss von Streichern, Mandoline und Harmonies kommt, (killrockstars) Nat Johnson & The Figureheads 4,0 Wonderful Emergency Nicht die von der LP „Roman Radio“ bekannte A-Seite ist das Zugpferd dieser Single, sondern eine delektable Version von Brian Wilsons schönstem Song, „Don’t Worry Baby“. Ohne die himmelstürmende Emphase der Beach Boys natürlich, eher ruhig und gefasst, indes songdienlich unaufgeregt arrangiert. Gut gesungen ohnehin. (damagedgoods>
The Drums 3,5 Felt stupid
Das Quartett aus Brooklyn ist stets dabei, wenn in der Fachpresse dieser Tage für zukunftsträchtige Bands getrommelt wird. Nicht von ungefähr. Schon die letzte Drums-45, „Let’s Go Surfing“, war nicht nur im Wortsinn pfiffig, „I Feit Stupid“ vereint nun The Cure-Jangle und Synth, Singalong und kichernde Kids zu etwas, das Kindsköpfe gern „Indie“ nennen. (MOSHIMOSHO