Große Trommeln: Die übernehmen auch auf dem Solodebüt des Killers-Schlagzeugers eine wichtige Rolle. Ronnie Vannucci spielt mächtig und raumgreifend, das ist ein wichtiger Faktor für den Sound seiner Hauptband. Doch viel überraschender ist, dass Vannucci nicht nur gut trommelt, sondern auch ein geschmackvoller Songschreiber ist.

Auf „Big Talk“ ist allamerikanische Rockmusik im Stil der Cars mit einem gut ausgeprägten Gefühl für große Hooks (und gelegentlichen Verweisen auf die Killers). Vannucci vertraute allerdings nicht allein auf die eigenen Fähigkeiten, sondern holte unter anderen den Gitarristen Taylor Milne und Killers-Produzent Alan Moulder ins Team. Die Aufbereitung ist hochmodern, doch die Songs schmatzen und flutschen wie in den frühen Achtzigern. Über die Cars hinaus denkt man manchmal auch an The Knack, Rick Springfield oder Loverboy. Working for the weekend!

Nicht zuletzt ist dieses Album aber auch eine unbekümmerte Reise durch die Stile. Einmal klingt Vannucci gleichzeitig wie Paul McCartney, Tom Petty und Jeff Lynne („Under Water“), einmal wie ein weißer Blueser mit Jimmy-Page-Gitarre („No Whiskey“) und einmal wie Paul Wes-terberg („Girl At Sunrise“). Doch vor allem hören wir Ric Ocaseks Postpunk-Wave-Pop-MOR, dessen Zauber Vannucci mit Big Talk sehr kurzweilig beschwört.

Beste Songs: „Under Water“, „Replica“