Zurzeit spielt Duff McKagan bei LO*DED, aber er hat schon neue Pläne – mit den Ex-Guns N’Roses-Kollegen
Getankt hat Duff McKagan schon lange nicht mehr. Dass er seine neue Band Lo*ded genannt hat, ist bloß Ironie. Seit ein paar Jahren ist der ehemalige Bassist von Guns N’Roses trocken, er lebt jetzt in Seattle mit Frau und zwei Kindern, und es geht ihm gut, danke. „Nachdem ich bei GN’R ausgestiegen war, wurde ich bald so krank, dass klar war, dass ich so nicht weitermachen kann. Ich wollte wieder wie ein normaler Mensch funktionieren. Und hey, ohne all das Kokain kann man viel besser singen!“
Zu hören ist das Resultat auf „Dark Days“, dem Debüt von Lo*ded. „Wir machen einfach Punkrock, wir haben Spaß und trotz all der düsteren Themen auf der Platte klingen die Songs sehr energiegeladen. Wir haben nie mehr als zwei, drei Takes gebraucht – ich mag diese Spontaneität.“ Duffs Gedanken sind allerdings schon wieder woanders. Er arbeitet gerade mit seinen ehemaligen GFsTR-Kollegen Slash und Matt Sorum an einem Album, „das ist jetzt meine Priorität Wir können auch heute noch relevant sein. Wir spielen immer noch lauter, schneller und härter als viele andere. Und wir verstehen uns einfach wie mit keinem sonst, weil wir gemeinsam solch bizarre Dinge erlebt haben. Wir waren mal die größte Band der Welt, weißt du.“ Er seufzt, lacht dann und sagt, er könne sich schon vorstellen, irgendwann ganz neu anzufangen – auch mit Axl Rose: „Wir fünf sollten uns hinsetzen und uns erst mal gegenseitig gratulieren, dass wir es so weit gebracht haben. Wir sollten wieder Freunde werden. Und wir sind doch noch jung genug, um es noch mal miteinander zu versuchen – wir sind etwa so alt wie die Stones zu Zeiten von ‚Some Girls‘.“
Bis Rose vielleicht mal zur Besinnung kommt, hat Duff auch allein eine Menge zu tun. Er geht wieder zur Universität: „Ich muss fünfmal so viel lernen wie die anderen, weil ich das ja gar nicht gewohnt bin.“ Und dann ist da noch Robbie Williams, mit dem er sich angefreundet hat und auf dessen nächstem Album er Bass spielen soll. „Ich habe also genug zu tun – auch wenn man mich jetzt auf der Straße nicht mehr dauernd erkennt…“