Zum Tod Michael Jacksons
Alle, auch die langjährigen Jackson-Skeptiker in der Redaktion, waren am Morgen dieses 26. Juni geschockt. Schon wenige Stunden nachdem die Nachricht vom Tod des King of Pop offiziell bestätigt war, setzte ein flächendeckender Medien-Tsunami ein, eine nicht für möglich gehaltene Michael-Mania – untrügliches Indiz dafür, dass hier mehr passiert war als ein gewöhnlicher Todesfall in Promi-Kreisen. Mit Michael Jackson ist einer der ganz Großen der Pop-Ära gegangen, vergleichbar nur mit Ikonen wie John Lennon, Bob Marley oder auch Lady Di und Marilyn Monroe. Einer, der die Menschen bewegte, berührte, der aber auch heftig polarisierte, Rätsel aufgab. Ein wunderlicher König Ludwig des Pop-Reiches, und einer der letzten Künstler, der seine weltweite Fangemeinde über alle Genres und Kulturen hinweg vereinen konnte.
Halb war er Houdini, halb Quasimodo. Den legendären Entfesselungskünstler liebten die Menschen für seine phantastischen Tricks, bejubelten ihn als den Magier, der Unmögliches möglich machte. Den unglücklichen Glöckner von Notre-Dame aber liebten sie noch mehr. Ihn hatte das Schicksal zum einsamen Außenseiter gemacht, der, mit kindlich reiner Seele und belächelt vom Rest der Welt, sein kleines Glück suchte – mit traurigem Ende.
Alle großen Stars, besonders die, denen kein langes Leben beschieden war, zeigen neben dem Glamour ihrer Figur auch Brüche, mitunter Abgründe. Elvis zum Beispiel (die Parallelen zu Jacksons Leben sind unübersehbar) oder Kurt Cobain, Freddie Mercury, Jim Morrison… Vielleicht ist es das, was sie so menschlich macht, dass wir uns in ihnen wieder erkennen. Auch wenn ihr glanzvolles Dasein im Scheinwerferlicht wie nicht von dieser Welt scheint.
SOUNDS setzt Michael Jackson mit dieser Ausgabe das verdiente Denkmal. Wir folgen den Spuren des King of Pop von den frühen Tagen mit den Jackson 5 über die Triumphe mit „„Thriller“ und „Bad“ bis hin zum so tragisch gescheiterten Comeback-Versuch und dem plötzlichen Tod in Los Angeles.
Goodbye, Michael!
PS: Das nächste SOUNDS erscheint am 17. September und wird sich wie angekündigt mit Gegenwart und Vergangenheit der einheimischen Popmusik beschäftigen: „Made in Germany“.