Yuck im Interview und auf Tour – präsentiert von ROLLING STONE
ROLLING STONE präsentiert die Tour von Yuck, die nun in Köln startet. Ein Pflichttermin für alle, die den Lärm von Dinosaur Jr. und die Melodietrunkenheit von Teenage Fanclub lieben. Dazu gibt's ein Interview mit Sänger Daniel Blumberg.
Mit Yuck zurück in die Neunziger: Auf dem im April erschienenen Debüt der Londoner erkennt man Sonic Youth, Dinosaur Jr., aber auch die spröde Romantik von Teenage Fanclub. Daniel Koch schrieb in seiner Vier-Sterne-Rezension: „Das Yuck-Debüt ist ein gutes geworden, ein selbstbewusster wie selbstverständlicher Schritt einer Band, die eindeutig die richtigen Platten im Schrank hat. Daniel Blumberg selbst sagt, er wolle nur weiter und weiter Lieder schreiben. Nach dieser ersten Sammlung kann man nur sagen: Bitte, gerne.“
Sänger und Gitarrist Daniel Blumberg ist dabei gerade mal Anfang 20, hat aber schon eine Minikarriere mit einer Band namens Cajun Dance Party sowie ein (unveröffentlichtes) Soloalbum hinter sich. Seine neue Band setzt sich aus Kindheitsfreund Max Bloom, einer Bassistin aus Hiroshima, einem Schlagzeuger aus New Jersey sowie Blumbergs kleiner Schwester zusammen. Blumberg ist ein Musikenthusiast, der gern zu Hause bleibt und schreibt, schreibt, schreibt. Nur Musik macht glücklich! Eine schöne Einstellung.
ROLLING STONE präsentiert die heute startende Tour der so wunderbar lärmenden Yuck. Hier sind die Daten. Im Anschluss finden Sie unser Entweder/Oder-Interview, das wir im Frühjahr mit der Band führten.
18.10. Köln – Underground
19.10. München – Ampere
20.10. Offenbach – Hafen 2
01.11. Berlin – Magnet
–
–
Achtziger oder Neunziger?
Natürlich die Achtziger. Wenn ich meine zehn Lieblingsalben aufschreiben sollte, würde es mir für die Neunziger sehr viel schwerer fallen.
Stadt oder Land?
Ich habe mein ganzes Leben in London gelebt, deshalb sage ich neuerdings, dass ich gern aufs Land ziehen möchte. Vielleicht will ich nur einfach das haben, was ich nicht habe, aber: Man braucht nicht viele Menschen, um Musik zu machen, und etwas anderes will ich sowieso nicht. Ich brauche keinen Lärm und keine Dinge, die sich schnell bewegen.
Allein oder zusammen?
Ich verbringe sehr viel Zeit allein, um Musik zu machen. Es gibt so viele Dinge, die ich erleben möchte – Bücher, Filme, Orte. Aber ich will sie allein erleben.
Berg oder Tal?
Keine Ahnung … Vielleicht das Tal? Dann hat man zwei Berge – auf beiden Seiten einen. Ich bin ein sehr unentschlossener Mensch.
Frühling oder Sommer?
Definitiv Frühling. Der Sommer kann in London sehr frustrierend sein. Man hat das Gefühl, mit allen anderen in die Parks laufen und in der Hitze liegen zu müssen. Ich finde das aber schrecklich. Kurze Hosen, Flipflops – das verwirrt mich.
–
–
Verloren oder gefunden?
Gefunden. Ich verliere nie etwas. Das ist eher ein Fluch als ein Segen: Ich bin mir ständig bewusst, was ich bei mir trage, mein Kopf ist voll davon. Ich bin ein sehr kontrollierter Typ, wenn ich keine Musik mache. Deswegen mache ich sie ja.
Alt oder neu?
Alt. Ich habe lange in einem Buchladen gearbeitet, die Erstausgaben haben mir am meisten Spaß gemacht.
Flüstern oder schreien?
Definitiv schreien. Ich liebe Francis Bacons Gemälde von schreienden Menschen. Ich glaube nicht, dass er jemals ein Flüstern gemalt hätte. Wenn ich schreibe, schreie ich meistens auch, innerlich jedenfalls.
Lennon oder McCartney?
Lennon. Vor ein paar Jahren hat McCartney doch mal ein Album bei Starbucks veröffentlicht, und ich habe ein Lied gehört, bei dem jemand Banjo spielt. Ich mag aber keine Banjos.