Yoko Ono könnte Rechte am Song „Imagine“ bekommen
Die Witwe von John Lennon könnte schon bald als Co-Autorin des Liedes gewürdigt werden. Ein entsprechender Prozess wurde bereits in die Wege geleitet.
Der Song „Imagine“ von John Lennon wurde 1971 veröffentlicht, erschien auf dem gleichnamigen Solo-Album und gilt heute als Klassiker der Popkultur. Unzählige Bands haben Cover-Versionen dieses Songs erstellt, darunter Elton John, A Perfect Circle und Lady Gaga. In Interviews gab Lennon bereits zu Protokoll, dass Yoko Ono die Inspiration für das Lied war und dazu beigetragen hat. Nun könnte die 84-Jährige Witwe bald mit Songwriting-Credits Rechte an „Imagine“ zugesprochen kriegen – 46 Jahre, nachdem das Lied veröffentlicht wurde.
Wie „Variety“ berichtet, wurde die Nachricht bei einer Veranstaltung der National Music Publishers Association in New York von CEO David Israelite verkündet. Ob Yoko Ono auch wirklich Rechte an „Imagine“ erhält, steht noch aus, laut Israelite wurde der Prozess hierfür aber schon in die Wege geleitet. „Imagine“ wurde von Onos Poesie-Sammlung „Grapefruit“ inspiriert, dort heißt es unter anderem “Imagine your head filled with pencil leads / Imagine one of them broken.”.John Lennon: „Ich war ein Macho“
Dass Yoko Ono nicht schon 1971 als Co-Autorin von „Imagine“ gewürdigt wurde, lag an John Lennon selbst, wie der Ex-Beatle 1980 in einem Interview mit BBC verriet:
„‚Imagine‘ sollte als ein Lennon-Ono-Song zugeschrieben werden, denn vieles davon – die Songtexte und das Konzept – kamen von Yoko. Zu der damaligen Zeit war ich aber ein bisschen egoistischer und ein Macho. Ich habe es ausgelassen, ihren Beitrag zu erwähnen. Aber es stammte direkt aus ihrem Buch ‚Grapefruit‘.“
Später schämte er sich für sein damaliges sexistisches Verhalten und fügte im Interview noch hinzu:
„Wenn es ein Mann gewesen wäre, zum Beispiel ‚Old Dirt Road‘ von Harry Nilsson, dann wäre es Lennon-Nilsson. Aber als ich es [„Imagine“, Anm.] aufnahm, gab ich nur ‚Lennon‘ an, denn sie war schließlich nur die Ehefrau und deshalb erwähnte ich ihren Namen nicht.“