Yes und John Lennon: Schlagzeuger Alan White ist tot
Alan Whites Familie verabschiedet sich mit einem ausführlichen Statement von dem erfolgreichen Musiker. Zudem widmet ihm seine Band die nächste Tour.
Alan White, der als Schlagzeuger bei der Band Yes aktiv war und für John Lennons Hit „Imagine“ spielte, ist im Alter von 72 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben.
Projekte mit John Lennon und George Harrison
Alan White konnte auf eine lange und erfolgreiche Laufbahn zurückblicken. Der Musiker stieß 1972 zu der Progressive-Rock-Band Yes und spielte mit John Lennon in der Plastic Ono Band. Hierbei ist er auf den Lennon-Songs „Instant Karma“ und „Imagine“ zu hören. Als Bandmitglied von Yes wurde White für sein kreatives Schaffen ausgezeichnet und 2017 in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen. Zudem arbeitete er für „All Things Must Pass“ mit George Harrison zusammen.
Statement der Familie
„Alan White, unser geliebter Ehemann, Vater und Opa, ist am 26. Mai 2022 im Alter von 72 Jahren in seinem Haus in Seattle nach kurzer Krankheit verstorben. Im Laufe seines Lebens und seiner sechs Jahrzehnte währenden Karriere war Alan für viele Menschen vieles: ein zertifizierter Rockstar für Fans auf der ganzen Welt, ein Bandkollege für einige wenige und ein Gentleman und Freund für alle, die ihn trafen“, schrieb seine Familie in einer Stellungnahme auf Facebook.
Erfolgreiche Laufbahn als Musiker
Die Hinterbliebenen führten die Stellungnahme mit einem Querschnitt durch seine erfolgreiche Karriere fort:
„„Alan wurde am 14. Juni 1949 in Pelton, Grafschaft Durham, England, geboren. Im Alter von sechs Jahren erhielt er Klavierunterricht. Danach begannen mit zwölf Jahren Schlagzeug zu spielen und seit seinem dreizehnten Lebensjahr tritt er öffentlich auf. In den 1960er-Jahren verfeinerte Alan sein Handwerk in einer Vielzahl von Bands. Zu diesen zählten The Downbeats, The Gamblers, Billy Fury, Alan Price Big Band, Bell and Arc, Terry Reid, Happy Magazine (später Griffin) und Balls mit Trevor Burton (The Move) und Denny Laine (Wings). 1968 schloss sich Alan Ginger Baker’s Airforce an, einer neuen Gruppe, die von dem ehemaligen Schlagzeuger von Cream und anderen bekannten Musikern aus der englischen Musikszene, darunter Steve Winwood, früher bei Traffic, zusammengestellt wurde.
1969 erhielt Alan einen Anruf, den er damals für einen Scherz hielt, aber es war John Lennon. Er bat Alan der Plastic Ono Band beizutreten. Am nächsten Tag fand er sich auf dem Rücksitz eines Flugzeugs auf dem Weg nach Toronto wieder, um mit Lennon, Yoko Ono, Eric Clapton und Klaus Voormann Songs einzuspielen. Das darauf folgende Album „Live Peace In Toronto“ verkaufte sich millionenfach und erreichte Platz 10 der Charts.
Alans Zusammenarbeit mit Lennon setzte sich fort, er nahm Singles wie „Instant Karma“ und das darauf folgende bahnbrechende Album „Imagine“ auf, wobei Alan das Schlagzeug für den Titelsong, „Jealous Guy“ und „How Do You Sleep at Night“ beisteuerte. Alans Arbeit mit Lennon führte zu einer Bekanntschaft mit George Harrison, der ihn bat, auf dem 1970 erschienenen Album „All Things Must Pass“ mitzuwirken, darunter die Single „My Sweet Lord“. In der Folge arbeitete der Musiker mit vielen Künstlern für das Apple-Label zusammen, darunter Billy Preston, Rosetta Hightower und Doris Troy.
Alan stieß am 27. Juli 1972 zu Yes und hatte nur drei Tage Zeit, die Musik zu lernen. Am 30. Juli 1972 eröffneten Yes ihre US-Tournee vor 15.000 Fans in Dallas, Texas. Alan war seitdem bei Yes und ist nach dem Tod des Gründungsmitglieds Chris Squire im Juni 2015 das dienstälteste Mitglied der Band.
Der Schlagzeuger hinterlässt seine Eltern Raymond und May White (geb. Thrower), seine Schwägerin Mindi Hall und viele treue pelzige Begleiter. Er hinterlässt seine vierzigjährige Ehefrau (15. Mai 1982) Rogena ,Gigi‘ (geb. Walberg), seine Kinder Jesse (Emily), ihre beiden Kinder JJ und Ellie und Cassi (Kela) sowie seine Schwägerin Andrea Holmqvist (Robert).““
Yes widmen Alan White ihre nächste Tour
White hatte in der Vergangenheit wiederholt mit gesundheitlichen Probleme zu kämpfen. Als er vor drei Jahren mit dem ROLLING STONE sprach, hoffte er, dass er künftig in der Lage sein würde, volle Shows mit der Band zu spielen.
„Ich hatte vor ein paar Jahren eine Rückenoperation“, sagte er. „Seitdem geht es mir immer besser und ich fange an, mehr und mehr zu spielen. Es geht mir im Moment ziemlich gut und ich fühle mich jeden Tag gut. Ich mache Fortschritte.“
Anfang dieser Woche gaben Yes bekannt, dass White aus gesundheitlichen Gründen nicht an der anstehenden „50th Anniversary Close To The Edge“-UK-Tour teilnehmen wird. Die Band will nun diese Tour White widmen.
Hier die Stellungnahme der Familie von Alan White