Xavier Naidoo: Das „Ich bin Rassist“-Interview in voller Länge
Lesen Sie hier das „Musikexpress“-Interview, in dem Xavier Naidoo seine kruden Ansichten äußerte: „Ich bin Rassist, aber ohne Ansehen der Hautfarbe“
Immerhin bekommst du dein Geld von einem japanischen Plattenkonzern.
„Deshalb will ich ja einen eigenen Vertrieb für meine Platten aufbauen. Für alles, was meine eigene Firma „Die Söhne Mannheims“ herausbringt. Ich werde besser sein als jeder Vertrieb, den das Label 3p jemals hatte. Keiner kann gegen uns angehen. Wir werden gegen die größten Konzerne der Welt bestehen.“
Und wann wirst du – wie angekündigt – Geld an Bedürftige verteilen? Sieh‘ mal: Hier ist mein letzter Kontoauszug. Raus mit dem Scheck!
„Wenn das mit den Milliarden geklappt hat, reden wir noch mal drüber. Was ich sagen will: Ich will Arbeitsplätze in Mannheim schaffen. Alleine um zu zeigen, wie unwichtig Geld überhaupt ist. Ich bin ja nur aufgrund meines Glaubens reich geworden. Ich finde es einfach zum Kotzen, wenn jetzt etliche Firmen aus dem Land flüchten und die Arbeiter, die jahrelang zu den Produkten deutscher Firmen gestanden haben, so zu bescheißen. Ich will Mannheim zu einer florierenden Stadt machen, ohne Arbeitslose, ohne Obdachlose.“
Dann konntest du ja langsam mal zumindest im Kleinen anfangen?
„Natürlich, aber es wäre falsch, das an die große Glocke zu hängen. Wir machen einiges – wir versteigern zum Beispiel die ganzen Preise, die mir verliehen werden.“
Auch den „Echo“, den du nicht selbst in Empfang nehmen wolltest?
„Ich kann einfach nicht zu solchen Symbolen stehen, zu diesem Goldenen Kalb. Da bin ich lieber vorsichtig und verhindere, mit meinen Händen diese Götzen des Erfolges zu berühren. Ein einziges Mal war ich bei einer Goldverleihung. Ich hatte das Gefühl, mir würden die Hände abfallen. Noch heute läuft mir beim Gedanken daran ein kalter Schauer über den Rücken.“
Sonst hast du keine Probleme?
„Doch! Noch wichtiger ist, daß der Sabbat nicht mehr heilig ist. Alle Welt – außer den Juden – feiert ihn am Sonntag, aber es ist der Samstag.“
Na und? Gott wollte doch sicher nur, daß wir ihn an einem der sieben Tage ehren?
„Wie konnte das verrutschen? Wie konnte man den Tag verlegen? Wenn Gott den Samstag wollte, soll man auch den Samstag ehren. Er will doch nicht vieles. Wenn unsere Bänder am Samstag statt am Sonntag stillstehen würden, dann – das schwör‘ ich dir – würde auf einmal ruck zuck alles besser werden.“
Und was macht Xavier Naidoo an den Samstagen? Die Autos waschen?
„Natürlich nicht. Weil aber meine Arbeit darin besteht – da berufe ich mich auf Jesus – diese Sache zu verkünden, mache ich diese Arbeit, wenn es sein muß, auch am Samstag.“
Bist du rund um die Uhr Prediger?
„Nein. Ich werde nur dann zu diesem Feuer- und Flamme-Typ, wenn man mich auf dieses Thema anspricht. Darüber hadere ich seit sieben Jahren mit mir. Darf ich das, reflektiert es mein Leben? Vor Gott habe ich jeden Tag wieder Angst. Ich will ja auch keine Institution für Glaubensfragen werden.“
Nimmt dich eigentlich dein Label-Chef Moses Pelham ernst?
„Ich bin mir sicher, daß auch hier bei 3p und bei der Plattenfirma immer wieder Zweifel herrschen. Doch schon bevor ich meine erste Platte veröffentlichte, wußte ich: Die muß in die Millionen gehen, sonst bin ich unzufrieden. Jetzt stehen wir bei über 700.000 – und ich bin unzufrieden.“
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