Xavier Naidoo: Konzert in Rostock soll endgültig verboten werden
Am 22. August soll in Rostock ein Naidoo-Konzert stattfinden. Politiker verschiedener Parteien versuchen, dies zu verbieten. Doch das ist juristisch nicht so einfach.
In diesem Jahr ist eigentlich die Fortsetzung von Xavier Naidoos Tour „Hin und Weg“ geplant. Städte wie Regensburg, Berlin, Rostock, Mannheim und Mönchengladbach stehen auf dem Plan. Doch Politiker*innen wehren sich seit letztem Jahr offiziell gegen die Auftritte des Musikers, Stichwort Auftrittsverbot. Anscheinend könnte Antrag in Rostock erfolgreich sein.
Xavier Naidoo glaubt an Echsenmenschen, Kinderbluttrinker und Attila Hildmann
Die Mächtigen tränken Kinderblut („Adrenochrom“), die Erde sei flach und Echsenmenschen seien unter uns: Der einstige Erfolgsmusiker Xavier Naidoo erschien mit zahlreichen Internet-Videos immer abgedrehter. Er verbreitete zudem Verschwörungstheorien (Stichwort: „QAnon“), lobte einen Reichsbürger und weinte wegen Gruppierungen, die Kinderblut trinken sollen. Dem nicht genug, verbrüderte er sich noch mit einem anderen Radikalen: Attila Hildmann. Grund genug, dem Sänger (politische) Grenzen aufzuzeigen
Politik wehrt sich gegen Naidoo
SPD und Linke versuchten daher schon letztes Jahr, Xavier Naidoos geplanten Rostock-Auftritt für 2021 zu verhindern. Der Antrag lautete, das Konzert des Künstlers aufgrund rechtspopulistischer Aussagen zu verbieten. Der Bürgermeister sah jedoch keine rechtliche Grundlage für die Konzertabsage und der Antrag wurde abgelehnt.
Auch in Berlin sorgte ein für Anfang August 2021 in der Zitadelle Spandau geplantes Konzert des Sängers für Unmut. „Ich hoffe, die Verantwortlichen in Spandau werden diesem Verrückten keine Bühne bieten. Nach derzeitigem Stand findet das geplante Konzert statt“, twitterte der Berliner SPD-Politiker Maik Häring vergangenen Mai.
Neuer Antrag für Konzertabsage könnte glücken
In Rostock wird deshalb über das Verbot eines für den 22. August geplanten Konzerts von Xavier Naidoo diskutiert. Neben den Fraktionen von SPD und Linken der Rostocker Bürgerschaft sollen jetzt auch die Grünen einen solchen Vorstoß unterstützen, berichtet die „Ostsee-Zeitung“ („OZ“). Das bedeutet, es würde diesmal eine Mehrheit für ein Auftrittsverbot in der Rostocker Stadthalle geben.
In dem neuen Antrag heißt es laut „OZ“ zur Begründung, Naidoo stehe den Reichsbürgern und der QAnon-Bewegung nahe. Außerdem bediene er sich in persönlichen Äußerungen und Texten antisemitischer Verschwörungsmythen und schüre rassistische Ressentiments.
Eva-Maria Kröger, Chefin der Linken in der Bürgerschaft, sagt der „OZ“: „An unserer Haltung, dass Naidoo mit diesen Ansichten in der weltoffenen Hansestadt Rostock falsch ist, hat sich nichts geändert. Wir wollen ihm hier keine Chance geben, von einer kommunalen Bühne aus rechtsextremes Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.“
Das Konzert am 22. August soll aufgrund der Pandemie jedoch ohnehin nicht stattfinden.