Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Xavier Naidoo
Xavier Naidoo hat sich zur Persona non grata im deutschen Show-Business entwickelt – die Schuld dafür trägt er selbst. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Musiker beantwortet ROLLING STONE hier.
Einst gefeierter Musiker, heute kontrovers diskutierter Verfechter von Verschwörungsmythen: Xavier Naidoo hat es sich selbst zuzuschreiben, dass seine Karriere ins Stocken geraten ist. Seinen wenigen verbliebenen Anhängern vermittelt er jedoch nach wie vor das Gefühl, den „richtigen Weg“ für sich und die Welt gefunden zu haben. ROLLING STONE hat die wichtigsten Fragen und Antworten zu Xavier Naidoo zusammengetragen – auch, um Klarheit zu schaffen, was die Ansichten des Künstlers angeht.
Wo ist Xavier Naidoo geboren?
Geboren wurde der Musiker 1971 als Sohn eines südafrikanischen Vaters mit indischen und deutschen Wurzeln sowie einer Mutter mit südafrikanischer und irischer Herkunft. Doch woher kommt Xavier Naidoo? Die Antwort auf diese Frage steckt bereits im Namen des von ihm gegründeten Musik-Kollektivs Söhne Mannheims. Seine Heimatstadt Mannheim prägte ihn nicht nur sozial, sondern auch musikalisch.
Was ist los mit Xavier Naidoo?
Viele Fans, aber auch Außenstehende fragten sich: Was ist mit Xavier Naidoo 2021 los gewesen? Der Musiker fiel schon in den Jahren zuvor mit ungewöhnlichen Aktionen auf. Schon 2014 bezeichnete er sich selbst als Systemkritiker und trat am 3. Oktober bei einer Kundgebung der Reichsbürger auf, um dort angeblich Liebe für die Welt zu propagieren. Mit den Worten „es ging mir darum, möglichst provokant zu formulieren, dass Deutschland nicht wirklich frei ist“, erklärte er seinen Auftritt später.
Zu Beginn der Pandemie 2020 wurden die Aussagen und Aktionen Naidoos dann noch drastischer. In einem Lied, das er im Frühjahr bei Telegram hochlud, hetzte er rassistisch gegen Flüchtlinge. RTL zog daraufhin kurzerhand die Reißleine und warf ihn als Juror bei DSDS raus. Er selbst erklärte, sich die PR rund um den Eklat zunutze gemacht zu haben. Es folgten Entgleisungen zur Impfpflicht und zu den geltenden Corona-Regelungen. In einem Musikvideo deutete er sogar an, ein Impfzentrum zu sprengen. Auch einige der berühmtesten Songs von Xavier Naidoo, „Wo willst du hin“ und „Dieser Weg“ erscheinen, angesichts der kruden Ansichten, heute ebenfalls im schlechten Licht.
Ist Xavier Naidoo ein Querdenker?
Dass Xavier Naidoo häufig mit abstrusen Videos, systemkritischen Songs und radikalen Äußerungen Aufmerksamkeit erregt hat, ist hinlänglich bekannt. Angesichts der Thematiken, die ihn bewegen, liegt es daher nahe, dass er sich im Querdenker-Milieu bewegt und Impfgegner ist. Das Bundesverfassungsgericht urteilte sogar, dass er aufgrund seiner verbalen Ausfälle gegen Juden „Antisemit“ genannt werden darf. Im Netz äußern einige Menschen auch ihre Bedenken, ob Xavier Naidoo psychisch krank sein könnte, da die Verschwörungsmythen, die er zu verbreiten versucht, ihn verwirrt erscheinen lassen. Dass er mittlerweile tief im Verschwörungssumpf steckt und womöglich Hilfe benötigt, wurde vielen klar, als er in einem selbst veröffentlichten Video weinend über angebliche Kindergefangenschaft und -folter sprach. Ihnen werde Blut abgezapft – zur Herstellung einer „Superdroge“ und als Anti-Aging-Produkt für die „Elite“ der Welt. Auch von Kannibalismus ist die Rede.
Xavier Naidoo: Vermögen bekannt?
Über das tatsächliche Vermögen von Xavier Naidoo lässt sich nur spekulieren. Schätzungen zufolge soll er in den vergangenen Jahren aber jährlich zwischen zwei und drei Millionen Euro verdient haben. Sein Vermögen belaufe sich angeblich auf 12 bis 15 Millionen Euro.
Wo lebt Xavier Naidoo heute?
Jahrelang lebte Xavier Naidoo in Mannheim, später soll er ins nahe gelegene Heidelberg gezogen sein. Kürzlich gab es zudem Gerüchte, dass der Musiker samt Familie nach Spanien gezogen sei. In Marbella zeigte sich Naidoo sogar mit einem zuvor öffentlich als Mittel der Unterdrückung kritisierten Mundschutz in einer Zahnarztpraxis.
Was machen die Söhne Mannheims?
Die 1995 gegründete Gruppe Söhne Mannheims brachte 2017 ihr jüngstes Album „MannHeim“ heraus. Der Song „Marionetten“ sorgte dabei besonders für Aufsehen, weil die Lyrics auf bestimmte Verschwörungsmythen, aber auch Selbstjustiz und Gewalt anspielten. Auch wenn die Gruppe sich öffentlich immer wieder von Rassismus, Antisemitismus und zuletzt auch von ihrem Mitgründer Naidoo distanzierte, bleibt ein fahler Beigeschmack. Auf Facebook stellten sie vor einiger Zeit immerhin klar: „Xavier und wir gehen seit einiger Zeit getrennte Wege und als Musikerkollektiv stehen wir klar und konkret gegen Hass, Gewalt und Rassismus! Bestimmt ist es wichtig, in der heutigen Zeit Dinge anzusprechen, gerne auch kontrovers, aber man muss sich der Macht des Wortes bewusst sein.“
Xavier Naidoo: Aus bei DSDS – was macht er jetzt?
RTL und Vox haben inzwischen sämtliche TV-Formate mit Xavier Naidoo ohne den Musiker fortgeführt. Auch als Dozent der Popakademie ist er nicht mehr tätig und seine Heimatstadt Mannheim hat ihr Bedauern über die persönliche und künstlerische Entwicklung des Musikers ausgedrückt. All das dürfte ihn als selbst ernannten Systemkritiker aber wohl nur wenig stören.