Steht Berlin-Konzert von Xavier Naidoo auf der Kippe?
Jetzt will sich der Kulturstadtrat mit dem Konzertveranstalter treffen. Ziel: kein Naidoo-Konzert in Spandau.
Xavier Naidoo ist mittlerweile kaum mehr für seinen Schmusegesang bekannt, sondern vielmehr für rechtspopulistische und verschwörungstheoretische Ansichten. Dass der 48-Jährige im kommenden Jahr deutschlandweit Konzerte geben will, sehen daher viele kritisch. Für sein geplantes Konzert in Mannheim im Oktober 2021 unterzeichneten sogar mehr als 30000 Menschen eine Petition, um die Veranstaltung zu verhindern.
Doch auch das für den August 2021 geplante Konzert in Berlin steht seit einiger Zeit unter Beschuss. Aus der Politik und der Bevölkerung werden immer mehr Stimmen laut. Sie fordern, die Show absagen zu lassen. Doch die Behörden in der Hauptstadt wollten sich ähnlich wie in Mannheim bisher nicht einmischen. Das dürfte sich nun ändern, denn Kulturstadtrat Gerhard Hanke von der CDU will sich mit dem Konzertveranstalter treffen. Hanke sehe vor „erneut das Gespräch mit dem Konzertveranstalter zu suchen.“
Er betonte aber auch, dass er keine Absage des Konzerts in der Spandauer Zitadelle erzwingen könne. Der Grund: Der Bezirk Spandau hat die Location an den Veranstalter für mehrere Jahre vermietet. Dieser kann laut Vertrag selbst entscheiden, wer dort wann auftritt. Vermutet wird, dass dem Bezirk eine hohe Vertragsstrafe drohen könnte, wenn die Behörden das Konzert absagen. Die bayerische Stadt Hof hingegen war konsequent. Das geplante Konzert für den 14. August wurde nicht nur wegen Corona abgesagt. Der Kulturbeirat entschied einstimmig, dass Naidoo auch in Zukunft dort nicht auftreten darf.
Zuletzt äußerte sich auch Spandauer Bezirksfraktionschef Christian Haß zu der Angelegenheit: „Naidoo zieht Leute mit einer ganz bestimmten Gesinnung an, deren Erscheinen in der Zitadelle nicht gerade förderlich sein dürfte.“ Hinzu kam die kürzlich gestartete Petition eines Berliner Journalisten mit dem Titel „Kein Aluhut in Spandau.“ Weil die Zitadelle dem Bezirk gehöre, wäre es laut der SPD eine politische Entscheidung einen umstrittenen Sänger wie Xavier Naidoo dort auftreten zu lassen. Daher müsse nun das Bezirksamt mitentscheiden.