Wird der „Tatort“-Kinofilm von Til Schweiger zum Mega-Flop?
Til Schweiger lockt mit seinen Filmen stets ein Millionenpublikum an. Ausgerechnet sein Kinofilm des erfolgreichsten deutschen TV-Formats könnte an der Kasse baden gehen.
Vor wenigen Tagen ließ sich Til Schweiger bei der Premiere von „Tschiller: Off Duty“ noch als Kinostar feiern. In kaum einem Interview hatte er vergessen zu erwähnen, mit welch knappem Budget er zusammen mit seinem Regisseur Christian Alavert Action à la Hollywood auf die Leinwand zu zaubern in der Lage war. Außerdem erlebt der „Tatort“ zum ersten Mal seit vielen Jahren sein Comeback im Kino. Ein Erfolg, den sich Schweiger nur zu gerne auf die Fahne schreibt – und gegen seine Kritiker in Stellung bringt.
Doch wie es aussieht, scheinen die Zuschauer, die sonst millionenfach im Fernsehen einschalten (auch wenn ausgerechnet die Fälle des von Schweiger gespielten Hamburger Ermittlers Nick Tschiller zuletzt mit rückläufigen Einschaltquoten zu kämpfen hatten), wenn es am Sonntag um 20:15 Uhr einen neuen „Tatort“-Fall gibt, eher nicht in den Kinosaal rennen zu wollen.
Ernüchternde Besucherzahlen
So sind die ersten Zuschauerzahlen für „Tschiller: Off Duty“ vom Donnerstag (04. Februar) mehr als ernüchternd: Lediglich 12.000 Besucher folgten Schweigers Einladung zu einem außergewöhnlichen deutschen Action-Kracher. Das Branchenblatt „Blickpunkt:Film“ prognostiziert für das Wochenende etwa 100.000 Zuschauer. Der Film läuft in insgesamt 500 Lichtspielhäusern – und hätte demnach etwa 200 Zuschauer für jede Vorstellung. Das sind für einen Filmstart dieser Größenordnung und bei dem Werbeaufwand, der darum betrieben wurde, eher keine guten Aussichten.
Für gewöhnlich entscheidet auch in Deutschland das erste Wochenende über Erfolg und Misserfolg eines Kinofilms. Zumindest am Donnerstag musste sich „Tschiller: Off Duty“ auf jeden Fall gegen „The Hateful 8“, „Robinson Crusoe“, „Bibi & Tina – Mädchen gegen Jungs“, „The Revenant – Der Rückkehrer“ und „Alvin und die Chipmunks: Road Chip“ geschlagen geben. Alle Filme erreichten jeweils mehr Zuschauer als der „Tatort“-Kinofilm.
Vielleicht lag es ja auch an der hämischen Parodie auf den Film, die Jan Böhmermann nur Stunden vor dem Filmstart unter dem Titel „Deutschland: Off Duty“ ins Netz gestellt hatte, dass vor allem die jungen Zuschauer wegblieben.