„Wir wussten, dass es kommt“: Marek Lieberberg erzählt, wie er die Gewitter-Nacht bei „Rock am Ring“ erlebte
Von den Unwetter-Strapazen und den Planungsmaßnahmen bei „Rock am Ring“: Nach dem großen Unwetter inklusive Konzertabbruch steht Marek Liederberg der Presse Rede und Antwort
Schon seit Monaten hatten sich knapp 90 000 Musikfans auf das alljährliche Festival-Spektakel bei „Rock am Ring“ gefreut, das 2015 seine Premiere in Mendig feierte.
Doch was am Freitag (05.06.15) heiß-freudig begann, endete in der Nacht zum Samstag (06.06.15) tragisch, als eine heftige Unwetterfront ihr Unwesen trieb. Am Ende zählte die Polizei 33 Verletzte. Marek Liederberg, seit 30 Jahren Chef von „Rock am Ring“, stand am Samstag Journalisten Rede und Antwort zu den Geschehnissen.
Der Konzertveranstalter lobte die Zusammenarbeit der verantwortlichen öffentlichen Stellen: „Die Ministerpräsidentin und der Innenminister von Rheinland-Pfalz kamen heute Vormittag auf das Gelände, um sich einen Überblick zu verschaffen. Die Vorsorge-Maßnahmen haben alle gegriffen. Alle Behörden und Ämter haben bestens zusammengearbeitet.“ Lieberberg erklärte, wie bereits bei dem Auftritt der Toten Hosen die Wetterlage kritisch beäugt, doch die Fortsetzung der Show beschlossen wurde, da keinerlei Gefahren ersichtlich gewesen seien.
Doch dann änderte sich das Geschehen: „Der Einsatzleiter der Polizei hat mich permanent auf der Bühne über seine App informiert, ob und wann ein Gewitter kommt – damit ich rechtzeitig auf die Bühne gehen konnte, um die Leute zu informieren, dass sie in ihre Zelte gehen sollen. Wir wussten, dass es kommt. Die Ansprache hielt ich 2.15 Uhr.“
So ließ Lieberberg das Konzert abbrechen und erklärte auch den letzten Uneinsichtigen, dass diese Maßnahme deren eigenem Schutz diente. „Ein paar Kameras gingen kaputt. Beim Artist-Catering hat es reingeregnet, die bekommen heute eine schön verwässerte Suppe. Die Künstler hatten alle Verständnis, wenn Not am Mann ist. Wir haben ein bisschen gebraucht, um den Künstler-Bereich wieder auf Vordermann zu bringen, aber alles ist jetzt wieder schick. Alles, was wir zum Leben und Spielen brauchen, ist da und funktioniert.“