Wir werden leider dümmer
Ein Zellbiologe behauptet, dass die Menschen auch in diesem Jahr weiter kognitiv abbauen
Der Menschheit geht es wie dem 1. FC Köln. Sie hat ihre besten Zeiten schon lange hinter sich, und – das ist besonders bitter – auch im neuen Jahr wird sich an dieser Tatsache nichts ändern. Gegen einen Bewohner Athens aus dem Jahr 1000 vor Christus, sind wir heute emotional und kognitiv (im Fußball: „vom Bauch und vom Kopf her“) vermutlich nur noch so gerade zweite Liga. Das behauptet jedenfalls der amerikanische Zellbiologe Gerald Crabtree von der Stanford University. Und er spricht hier nicht nur von den Menschen, die in Bremen oder Berlin Abitur gemacht haben, sondern von der gesamten Weltbevölkerung. Gründe dafür: der Selektionsdruck ist durch die Kultivierung des Menschen gesunken. Ein schlechter Jäger, so Crabtree, habe seine fehlende Qualifikation nicht selten mit dem Leben bezahlt, ein schlechter Banker dagegen bekomme meist trotzdem eine Prämie. Und was lernt der (relativ) intelligente Mensch von heute aus dieser Verdummungsthese? Schnell noch Pro7/Sat1-Aktien kaufen, die werden in den nächsten Jahren steigen.
… und was auf jeden Fall auch passiert:
Bob Dylan geht auf Tour.
Woody Allen macht einen Film.
Roger Waters führt „The Wall“ auf.
Nena wird immer jünger.
Keith Richards wird immer älter.
Die Politik von Angela Merkel ist alternativlos.
November an der Ostsee beim ROLLING STONE-Weekender.
Weihnachten in Mittelerde.
Axl Rose regt sich über Slash auf.
Bonnie „Prince“ Billy veröffentlicht eine (?), zwei (?), drei (?), vier (?) Single(s).
Angela Merkel wird Bundeskanzlerin.
Markus Lanz macht eine neue Sendung.
Irgendwer gewinnt eine Casting-Show, und niemand erinnert sich, wer oder welche.
Die Eröffnung des Hauptstadtflughafens wird verschoben.
An besonders heißen oder besonders kalten oder besonders regnerischen oder besonders trockenen Tagen erinnern wir uns an die bevorstehende Klimakatastrophe.
Bruce Springsteen geht auf Tour.
Dietmar Dath veröffentlicht ein Buch.