„Wir waren totale Underdogs“: James Hetfield über die Metallica-Anfänge

James Hetfield stand dem Rolling Stone im großen Interview Rede und Antwort. Der Metallica-Frontmann erzählt über die Anfänge des Heavy Metal und die Unterschiede zu Lars Ulrich, die für viele Streitereien in der Vergangenheit sorgten.

„Am Anfang war die Metal-Szene überschaubar. Wir waren totale Underdogs. Eine kleine, elitäre Gruppe. Es gab wirklich nicht besonders viele von uns, in Europa war weitaus mehr los, vor allem in England“, erinnert sich Hetfield an die Anfangszeit des Heavy Metal, „Wir trafen uns samstagnachts irgendwo im Wald, hörten Motörhead, tranken Bier und tauschten uns über neue Platten aus England aus- im absoluten Niemandsland.“

Trotz der Begeisterung für die Musik war Hetfields Wissen über Heavy Metal eher begrenzt. Das änderte sich, als er begann, mit Lars Ulrich Musik zu machen. Doch zuvor war ihm der Schlagzeuger erst einmal nicht gut genug, erzählt Hetfield: „Auf der Highschool spielte ich mit einem anderen Gitarristen zusammen. Wir durchblätterten ständig Anzeigenblätter auf der Suche nach Gleichgesinnten und jedes Mal war eine Annonce von Lars drin. Irgendwann riefen wir ihn an und er rückte gleich mit seinem Schlagzeug an. Leider war er nicht der Richtige für uns, also hauten wir ab und ließen ihn auf der Rechnung für den Proberaum sitzen.“

Etwas später kam es erneut zu einer ähnlichen Szene, als Ulrich bei Hetfields damaliger Band Leather Charme vorspielte – und ebenfalls abgewiesen wurde. Doch der Schlagzeuger gab nicht auf und rief erneut bei Hetfield an. Er hatte einen Platz auf einer geplanten Compilation, dem ersten „Metal Massacre“-Sampler ergattert- aber trotzdem ein „kleines“ Problem: „Er hatte weder einen Song noch eine Band. Trotzdem war ich natürlich sofort dabei. Und so ging es mit Metallica los“, so Hetfield lachend.

Später gab es aber einige Differenzen zwischen den zwei Metallica-Materminds, die Hetfield heute viel differenzierter sieht: „Wir mussten lernen, dass wir nicht immer gleichzeitig mit dem Kopf zuerst durch die Tür rennen können. Es bleibt trotzdem schwierig, wir haben ein derartiges Talent, uns gegenseitig zu provozieren. Aber inzwischen wissen wir diese Unterschiede bei uns auch zu schätzen, was dem Ganzen eine Menge Zündstoff nimmt.“

Im weiteren Verlauf der Interviews erzählt Hetfield auch von seinen zerrütteten Familienverhältnissen und der späten Versöhnung mit dem Vater, seiner christlichen Erziehung, den Anfängen von Metallica und der Entstehung des neuen Albums „Death Magnetic“. Das vollständige Interview findet sich in der Oktober-Ausgabe des Rolling Stone.

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