Wir rollen weiter
Immer mal wieder fragen leser, warum der rolling stone eigentlich ROLLING STONE heißt. Und nein, unser Name hat nichts mit der fast gleichnamigen Band zu tun. Schon eher mit dem legendären Song von Bob Dylan. Und mit dem etwas weniger bekannten von Muddy Waters. Unser Name leitet sich nämlich von einer alten Blues-Metapher ab: „A rolling stone gathers no moss“ – ein rollender Stein setzt kein Moos an.
Also wir rollen weiter. Und verändern uns dabei. Nicht im Kern, aber an manchen Ecken und Enden. So haben wir uns entschlossen, Deutschlands führendes Musikmagazin ein bisschen aufzuräumen und zu erweitern. Mit dieser Ausgabe bekommt der ROLLING STONE eine von unserem Art Director Walter Schönauer und unserem Grafiker Klaus Kalaß leicht umgestaltete Blattstruktur und einen übersichtlicheren und umfangreicheren Reviews-Teil. Und: mehr Seiten. In Zeiten, in denen Journalismus vielerorts kaputtgespart und eingedampft wird, wollen wir mehr davon. Mit den nun regelmäßig 16 Seiten mehr im Monat bieten wir mehr Themen, mehr Vielfalt, mehr Überraschungen. So haben wir für diese Ausgabe nicht nur Jack White und Neil Young interviewt, sondern auch den ausgewiesenen Klassikkenner Axel Brüggemann mit ein paar Fragen in die Orchestergräben geschickt: Warum sehen Geigerinnen eigentlich seit Jahren wie „DSDS“-Sternchen aus? Kann man das ernst nehmen? Und kann man mit Pop-Strategien tatsächlich Klassik verkaufen? Das Ergebnis seiner Recherche lesen Sie ab Seite 56. Den Schriftsteller Berni Mayer brachten wir mit US-Rocker Bob Mould zusammen -um über Wrestling zu diskutieren. Denn die irren Show-Kämpfe sind längst Teil der Popkultur und die beiden klugen Köpfe große Fans des Spektakels. Den Bestsellerautor und Ballfreund Frank Goosen baten wir, für ROL-LING STONE über die Magie des Straßenfußballs zu schreiben – unser Rock’n’Roll-Gegengift zur WM. Außerdem finden Sie in dieser Ausgabe Geschichten und Kolumnen über Tapas und Tablets, über Comics und Cannabis, über Computerspiele und Fernsehserien.
Und Musik? Die bleibt unsere große Liebe. Deshalb gibt es nun auch mehr Kritiken, mehr Vinyl, mehr Exklusivgeschichten. Wir besuchen Jack White zu Hause in Nashville. Wir treffen Robert Plant und Jimmy Page in London. Wir gehen mit First Aid Kit rudern. Und wenn wir über die wiedervereinigten Pixies, den Electro-Frickler Ben Frost oder die Konzerte der Rolling Stones schreiben, dann tun das Deutschlands beste Popjournalisten. Und das seit nun fast 20 Jahren.