„Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ läuft am Tag der Deutschen Einheit im ZDF
Das ZDF zeigt auch nach der Debatte um mögliche kulturelle Aneignung „Winnetou“-Filme.
Winnetou läuft weiter im ZDF. Der Sender zeigt am Montag, 3. Oktober, also am Tag der Deutschen Einheit, den Film „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“. Karl Mays Bücher und die darauf basierenden Filme waren zuletzt in einer Debatte um kulturelle Aneignung in die Kritik geraten.
Der Film entstand 1966 unter der Regie von Harald Philipp. In den Hauptrollen sind Pierre Brice als Winnetou, Lex Barker als Old Shatterhand und, in einem ihrer ersten Filme, Uschi Glas zu sehen. Sie spielt das „Halbblut“ Apanatschi, das von Goldsuchern entführt wird. Der Film basiert lose auf Mays Erzählung „Halbblut“, die Handlung wurde aber fast vollkommen umgeschrieben.
„Nach den großen Erfolgen der vorherigen Karl-May-Filme in den 60er-Jahren, blieb Erfolgsproduzent Horst Wendlandt der bewährten Vorgehensweise treu“, schreibt das ZDF zu dem Film. „Die Vorlage des berühmten Schriftstellers, in diesem Fall die Erzählung ‚Halbblut‘, wurde nahezu bis zur Unkenntlichkeit verändert und umgeschrieben; übrig blieben lediglich grundlegende Motive. Die Abenteuergeschichte wurde dann schauprächtig und mit den bekannten Stars auf die große Leinwand gebracht.“
Die ARD ließ im Gegensatz zum ZDF laut der Programmdirektion die Lizenz für die „Winnetou“-Filme schon 2020 auslaufen. Die aktuelle Debatte um den Stoff begann im August mit dem neuen Kinofilm „Der junge Häuptling Winnetou“. Der Ravensburger Verlag wollte ursprünglich zwei begleitende Bücher herausgeben, zog diese aber aufgrund von Kritik wieder zurück. Der Vorwurf lautet, dass die „Winnetou“-Bücher und -Filme eine romantisierte und realitätsferne Version der Kultur amerikanischer Indigener zeigen. Andere weisen das zurück, eine Petition zur Verteidigung des Autors hat bisher fast 15.000 Unterschriften erreicht.