Willie Nelsons Schwester Bobbie Nelson ist tot
Die Pianistin und Schwester von Willie Nelson verstarb mit 91 Jahren
Sie haben acht Jahrzehnte lang zusammen Musik gemacht. Schon als Kinder lernten Bobbie und Willie Nelson erste Traditionals. Als sie sechs und er vier Jahre alt war, brachten ihre Großeltern, die sie aufgezogen haben, ihnen den Song „The Great Speckled Bird“ bei. In der Kirchengemeinde des texanischen Städtchens Abott lernten sie ihre Instrumente.
Eine lebenslange Verbindung, die nun zu Ende gegangen ist. Bobbie starb am Donnerstagmorgen im Alter von 91 Jahren. „Friedlich und im Schoß der Familie“ heißt es in einer Stellungnahme der Hinterbliebenen.
Der Country-Outlaw bezeichnete Bobbie gerne als seine „kleine Schwester“, obwohl sie doch etwas älter war als er. „Sie war stets die viel bessere Musikerin als ich“, sagte Willie Nelson, heute 88, nur zu oft. Gemeinsam nahmen sie Alben auf und veröffentlichten 2020 die Duo-Biographie „Me and Sister Bobbie: True Tales of the Family Band“, in der sie die Schwingungen ihres bewegten Lebens schildern.
Obwohl sie immer schon gemeinsam musiziert hatten, sollte es bis in die frühen 1970er Jahre dauern, bis sie dann auch professionell zusammenarbeiteten. Der legendäre Produzent Jerry Wexler hatte Willie Nelson seinerzeit nach einer kreativen Durststrecke zu Atlantic Records geholt. Die Idee war, klassische Tracks aus der Outlaw-Ära einzuspielen. Eine Mischung aus Sound und Image, die Willie Nelson fortan prägen sollte. Komplett frei in der Auswahl seiner Band dachte er sofort an Bobbie. „Sie war der entscheidende Funke, der mir gefehlt hatte“, erinnert er sich.
In dieser Zeit entstanden die Alben „The Troublemaker“, „Shotgun Willie“ und „Phrases and Stages“, auf denen Billie mit ihren kongenialen Einsätzen zum festen Mitglied der Studiocrew wird. Auch bei den Live-Shows ist sie bald unverzichtbar, ab 1973 formiert sich die Band The Family, deren Sängerin und Pianistin sie wird.
Eine Aufgabe, die sie in über Jahre hinweg künstlerisch ausfüllt. Ab Mitte der 1980er entstehen Duett-Platten mit Bruder Willie. Erst 2008 erscheint das Solo-Album „Audiobiography“. 2017 wird Billie in die Texas Country Music Hall of Fame aufgenommen. Im Oktober 2021 hatte Bobbie mit ihrem Bruder einen letzten gemeinsamen Auftritt: Natürlich in Texas, im Whitewater Amphitheatre in New Braunfels.