Wie zieht man Rockstars groß? Dave Grohl im Interview mit Mutti
Diejenigen, die selbst Eltern sind, können es sicher bestätigen: Kinder sind manchmal wirklich nicht leicht. Mütter berühmter Rockstars erzählen nun, wie ihre Sprösslinge sich einst benahmen
Es gibt Menschen, die partout keine Kinder wollen – und es gibt Menschen, die ihren kleinen Sören-Niklas auch dann noch „soo niedlich“ finden, wenn er sich im Prenzlberger Biomarkt auf den Boden wirft, weil er sich nur eine statt zwei glutenfreien Chia-Schnitten aussuchen darf. Aber: Wie lief dieses ganze Kinder-Erziehungs-Ding eigentlich bei Müttern ab, deren Sprösslinge heute zu den bekanntesten Rockstars der Welt zählen? Es wäre doch interessant zu wissen, ob auch ein kleiner Michael Stipe oder die junge Version von Amy Winehouse ihre Mütter ab und an in den Wahnsinn getrieben haben.
Anfänge und Versuche
Das dachte sich auch Virginia Hanlon Grohl, Mutter von Dave Grohl, der durch Nirvana bekannt wurde und inzwischen seit über 20 Jahren mit den Foo Fighters auf der Bühne steht – und nebenbei auch noch Station bei Scream, den Queens of the Stone Age und Them Crooked Vultures machte. Und so veröffentlichte Mrs. Grohl just ein Buch mit dem Titel „From Cradle to Stage: Stories from the Mothers Who Rocked and Raised Rock Stars“, in welchem sie neben anderen Promi-Müttern erzählt, wie das damals eigentlich so war, als der Ruhm ihrer Söhne und Töchter noch in den Kinderschuhen (oder zum Teil auch in den Sternen) stand.
Auch Mutti Grohl war manchmal peinlich
Im Rahmen des „L.A. Times Festival of Books“ am vergangenen Wochenende wurde Mama Grohl natürlich auch zu ihrer aktuellen Buchveröffentlichung interviewt – und wer könnte dies besser durchführen als der eigene Sohn? Dabei packte das Mutter und Sohn-Gespann dann sogar noch eine Geschichte aus, die es nicht in das literarische Werk schaffte, aber durchaus hörenswert ist: In einem Jazzclub forderte sie ihren jungen, zottelhaarigen Sohn dazu auf, die Bühnenperformance zu unterstützen – welche von versierten Profimusikern dargeboten wurde.
„Es war mein Geburtstag!“
Während der Schlagzeuger beschreibt, wie sehr ihn diese demütigende Peinlichkeit daran hinderte, auch nur annähernd gebührend an der Show teilzunehmen, verteidigt sich Mutti, dass sie ihren Kleinen in diese unangenehme Situation drängte: „Es war eben mein Geburtstag!“Call mit Dr. Dre
Vergeben und vergessen, inzwischen hat sich Virginia Hanlon Grohl voll in die Welt ihres Sohnes eingelebt. Sie ist zum Beispiel gut mit der Mutter von Dr. Dre befreundet, mit der sie in Kürze eine eigene Radioshow in Angriff nehmen will, und auch mit Geddy Lees 93-jähriger Mama versteht sich Frau Grohl prächtig. Da ist es bestimmt auch in Ordnung, dass der Foo Fighters-Frontmann seine Mutti mal auf den Arm nimmt, wenn er erzählt: „Sie ist jetzt so in dieser ganzen Entertainment-Industrie drin. Erst kürzlich sagte sie: ,Ich muss jetzt gehen – ich habe in einer halben Stunde einen Telefontermin mit Dr. Dre!’“
In dem vergangene Woche erschienenen Buch von Grohl erzählen neben ihr selbst unter anderem auch die Mütter von Pharrell Williams, Amy Winehouse, Dr. Dre, Michael Stipe und Adam Levine von ihrer Rockstar-Erziehungsarbeit. Einen Ausschnitt aus dem Mutter-Sohn-Interview kann man sich hier ansehen: