Wie Kaffee ohne Koffein
Mit dem neuen Werk bestätigen ELO, dass sie in einer eigenen Zeitzone leben - und ohne Jeff Lynne nicht der Rede wert sind
Irgendwie ist die letzte Dekade an Jeff Lynne vorbeigelaufen. Gewiss, da war der „wirklich dicke Job“, John Lennons Stimme für die Beatles-„/4nMo/og>
: „von einem alten Tape zu kratzen; auch an Paul McCartneys“/ ; Zömingi ) ie“ legte er routiniert Hand an.
Doch gemessen an der Umtriebigkeit, die ihn Ende der 80er Jahre als Produzent zu Klienten wie Tom Petty und gar Randy Newinan gefiihrt hatte, konnte man mehr erwarten als ein laues Solo-Album („Armchair Theatre“ von 1990). Die müden Versuche der Ex-Gefahrten um Bev Bevan, unterdessen als ELO Pt. II zu reüssieren, verbittet sich der Wahlkalifornier aus Birmingham heute kommentieren zu müssen.
Das Electric Light Orchestra ohne Lynne – das ist ja auch wie Kaffee ohne Koffein. Immerhin bescherten ihm die 90er Jahre in Songwriterin Rosie Vela eine bis heute währende Romanze, deren Anfänge Lynne auf dem aktuellen ELO-Comeback „Zoom “ prompt im Song „Stranger On A Quiet Street“ verewigte. „Sie lebte zwei Türen weiter, als wir das zweite Traveling Wilburys-Album machten. Aber erst Jahre später, als ich sie zufällig wieder traf, lernten wir uns näher kennen.“
In der Zwischenzeit bastelte Jeff Lynne an neuen Songs, die schnell als ELO-würdig erachtet wurden, und sortierte parallel die besten alten Stücke für die 3-CD-Retrospektive „Flashback“. „Ich hatte diese Musik 15 Jahre nicht mehr angerührt. Inzwischen konnte ich sie wieder als das sehen, was sie war. Und das gab mir auch eine Perspektive für das, was sie heute sein sollte.“
Als 1986 der vorläufige ELO-Abgesang „Balance In Power“ veröffentlicht wurde, war Lynne längst in ein kreatives Loch gefallen. Heutzutage gelingen ihm auf J&om“ wieder Songs, die nicht er „noch nie übermäßig ernstgenommen“. Und was ist mit all den jüngeren Bands unter ELO-Einfluss? Klingen nicht Grandaddy oft wie ein verschollenes ELO-Tape, das aus einer Erdbebenspalte heraufschallt? Von diesen Kaliforniern habe er „schon mal gehört“. Überhaupt bekomme Lynne „gelegentlich nette Briefe von jüngeren Bands. Aber ich unternehme jetzt nicht wilde Anstrengungen, um mehr darüber herauszufinden.“ Solchen Aktionur „In My Own Time“ heißen, nismus gab es anfangs schließsondern auch so klingen. Trends, lieh nicht einmal fiir die schöne so der Heimstudio-Eremit, habe Rosie.