Werbung, die Michael Jacksons Unschuld behauptet, in London verbannt
Der Slogan der mit über 20.000 Euro finanzierten Kampagne ist: „Fakten lügen nicht, Menschen aber schon“.
Transport for London (TfL) wurde dazu aufgefordert, eine öffentliche Werbung zu entfernen, die behauptet, Michael Jackson müsse von den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern freigesprochen werden. Das berichtet der britische „Guardian“.
Die Anzeige mit dem Slogan: „Fakten lügen nicht, Menschen aber schon“ war in den letzten Wochen in Bussen und an Bushaltestellen zu sehen, nachdem der Dokumentarfilm „Leaving Neverland“ auf Channel 4 gezeigt wurde.
Die Poster waren durch eine Crowdfunding-Kampagne finanziert worden, die 20.000 britische Pfund einbrachte. Die Aktivisten argumentierten, dass sie nicht zweimal darüber nachdenken würden, Jacksons Vermächtnis fallen zu lassen, wenn sie wenigstens für eine Sekunde das Gefühl hätten, dass es bei diesen abscheulichen Ereignissen überhaupt eine Wahrheit gebe.
Heftige Kritik an Plakataktion
Der britische Nahverkehrsanbieter deutete gegenüber der BBC an, dass die Poster aus Gründen der Pietät und wegen zahlreicher Beschwerden abgenommen wurden. Eine Wohltätigkeitsorganisation, die sich für die Opfer von sexuellem Missbrauch stark macht, kritisierte die Kampagne mit scharfen Worten. Die Werbung verewige für viele „Überlebende“ die Angst, dass ihnen niemals geglaubt wird. Es sei darüber hinaus enttäuschend, dass das Unternehmen bei einem so emotionalen Thema Werbeeinnahmen eher bevorzuge, als in diesem Fall eine klare ablehnende Haltung zu zeigen.
„Leaving Neverland“ zeigt Zeugenaussagen von zwei Männern, Wade Robson und James Safechuck, die behaupten, dass der King Of Pop sie ab dem Alter von sieben und zehn Jahren sexuell missbraucht hat.
Seit Tagen beziehen Prominente, Freunde und Feinde des King Of Pop Stellung. Während Stevie Wonder noch zu ihm hält, schildert Melania Trump einen merkwürdigen Kussversuch. Gedanken von Lisa Marie Presley über den ersten (wilden) Sex mit Michael Jackson machten wieder die Runde. Unterdessen nahmen viele Radios die Songs von Michael Jackson aus dem Programm. Die Macher der „Simpsons“ reagierten ebenfalls drastisch, strichen die Folge „Die Geburtstagsüberraschung“ (eine der besten der Zeichentrickserie!) aus dem Streaming-Angebot, weil sie von Jackson handelt.