Weller Zum Weiterlesen
A Thousand Things twww.genesis-publications.com, £250), ist eine signierte Preziose, von Paul Weller selbst in Auftrag gegeben, mit einer Schallplatte (vier The Jam-Demos von 1977) versehen und auf 2000 Stück limitiert. Mehr als 300 Fotos, viele davon bisher unveröffentlicht, wurden von Simon Halfon liebevoll zusammengestellt. Weller kommentiert alles ausführlich, natürlich ohne die übliche Selbstbeweihräucherung, dafür mit ordentlich Ironie. Plastisch beschreibt er den Irrsinn des Erfolgs von The Jam, erklärt die Image-Kapriolen des Style Council („That urge to piss-take is in the English psyche“) und regt sich immer mal wieder über Journalisten auf. Die Bilder erzählen den Rest der Geschichte: von Stil und Haltung, von großen Konzerten, konzentrierten Aufnahmen und kontemplativen Momenten.
Suburban lOO (Century, ca. 22 Euro) präsentiert „Selected Lyrics“ von Paul Weller. 100 Liedtexte hat er ausgesucht und mit kleinen Kommentaren versehen. Sie zeigen wenngleich nicht chronologisch geordnet – den enormen Weg, den der Songschreiber zurückgelegt hat, vom Vorstadt-Jungen zum Modfather. Der Zorn und die Zärtlichkeit, sozialkritische Ansätze und Natur-Romantik, Gott, die Tube und Kensington High Street – hier kommt alles zusammen. Das Cover stammt von Peter Blake, der auch „Stanley Road“ entwarf.
Paul Weller – My Ever Changing Moods (Bosworth,ca. 28 Euro) von John Reed ist die ergiebigste Biografie, die derzeit über Weller zu finden ist. Der Journalist vom „RecordCollector“
verzichtet zwar auf jegliche Kritik, hat dafür aber massenhaft Interviews mit Kollegen und Bekannten Wellers geführt und kann seine Nacherzählung dieser außergewöhnlichen Karriere so mit vielen Anekdoten und Details anreichern. Bei „Studio 150“, 2004 also, ist vorerst Schluss, doch die nächste Auflage kommt bestimmt.
The Modfather – My Life With Paul Weller (Arrow, ca. 10 Euro) von David Lines ist eine etwas andere Biografie: die eines Fans, der es wagt, das ganze Ausmaß seiner Verehrung preiszugeben. Lines entdeckt The Jam im zarten Alter von zehn. Fortan bestimmen Musik und Mode sein Leben, Weller ist die Sonne, um die sich alles dreht, selbst Familie und Freunde geraten ins Hintertreffen. Lines schildert seine Abenteuer mit viel Liebe und Humor und ein bisschen Wehmut.