WAS WIR IM JUNI GERN MÖGEN
The Pastels: „Night Time Made Us“
Die Schule von 1983. Felt. Orange Juice. „Introducing“ von Style Council. Aztec Camera. Der Beat holpert komisch, aber der Song ist fiebrig, als würde eine Schülerband ein Stück von Curtis Mayfield proben. Dann kommt die Trompete, Mann. Flöten. Die Melodie ist drei Minuten Magie. Sie bauen solche Pop-Stücke heute nicht mehr. Aber die Pastels, die können das noch. AW
Wings: „Wings Over America“
Aus unerfindlichen Gründen hat es „Wings Over America“ nicht in unsere Liste der besten Live-Alben geschafft. Ich liebe besonders die im Unplugged-Format gehaltene dritte LP-Seite mit der definitiven Version von „Bluebird“ und dem Paul-Simon-Cover „Richard Cory“. MB
„The Selby“
Wenn man die eigene Bude gerade etwas uninspirierend findet, kann man dank Todd Selby in die Wohnungen von diversen Künstlern gucken und fasziniert feststellen, wie es da so aussieht (nicht immer viel aufgeräumter). Auf www.theselby.com besucht der Fotograf auch Prominente wie Robert Wilson, Otto Sander, Pharrell Williams und Helena Christensen in ihren Lebens-und Arbeitsräumen. BF
The Sugarcubes: „Hit“
Welche Stimme sang da aus dem Autoradio? Ich kam nicht drauf. Was den Reiz noch steigerte. Klang, als hätten die Beastie Boys einen Sinéad-O’Connor-Song remixt und darin ein James-Bond-Sample verschraubt. Dann die errettende Auskunft der Moderatorin: die Sugarcubes. Ach ja, es gab mal eine Zeit, in der Björk noch leicht zu konsumierenden Pop machte. MG
King Midas Sound: „Aroo“
„Aroo“ heißt der Vorgeschmack auf das neue Album von King Midas Sound. Ihre Dub-Electronica-Experimente inklusive Spoken-Word-Poesie sind sonst eher schwer zugänglich, die neue Single hat dagegen fast schon Hit-Potenzial – und eine verträumte B-Seite namens „Funny Love“. SA
„Kottan ermittelt“
Als Kommissar Kottan vor 30 Jahren mit dem Ermitteln aufhörte, war die skurrile Polizeisatire längst Kult (Kaffeeautomat! Fliegenklatsche! Buchstabentafel!). Auf jedem Fall gehört Peter Patzaks wahnwitzige Mischung aus Anarchie, Zynismus, Slapstick und Wiener Schmäh ins DVD-Regal. LA