Was missfällt, verschwindet: Facebook plant „Downvote“-Button

Jahrelang versprach Facebook, dass auf der Seite aus guten Gründen nur Likes vergeben werden können. Anscheinend hat sich die Meinung aber doch gewandelt.

Mehr als 16 Milliarden Dollar Gewinn hat Facebook im vergangenen Geschäftsjahr gemacht. Das soziale Netzwerk ist so profitabel wie noch nie in seiner Geschichte. Trotzdem steht der Konzern seit Jahren in der Kritik, weil angeblich zu wenig gegen Hate Speech, Cyber-Mobbing und Fake News getan wird.

Mehr zum Thema
Best of Quincy Jones: „Marlon Brando hatte mit jedem Sex. Er trieb es sogar mit einem Briefkasten“
Immerhin hatten die Vordenker bei Facebook stets ausgeschlossen, dass es jemals einen „Dislike“-Button geben könnte – also einen Daumen nach unten. Das soll wohl auch weiterhin so bleiben. Doch stattdessen ist ein anderes Instrument im Gespräch, mit dem User ihr Missfallen über einen Artikel ausdrücken können.

Vorbild Reddit

In einem exklusiven Bericht von „The Daily Beast“ ist zu lesen, dass Facebook die Fähigkeit der Nutzer zu testen scheint, bestimmte Kommentare „herunterzustimmen“.

Das Konzept ähnelt dem, was man schon von Reddit kennt: Benutzer schicken einige Beiträge mit ihren Stimmen an die Spitze oder stoßen sie mit dem Daumen nach unten zurück ins Nichts. Damit würde der Daumen nach unten quasi in einer etwas differenzierteren Form von Facebook belebt. Nutzer des sozialen Netzwerks hätten so die Möglichkeit, „schlechten“ oder brenzligen Content herabzustufen, so dass er weniger Freunden angezeigt wird aufgrund der Bewertung.

Facebook hat inzwischen Milliarden von Nutzern
Facebook hat inzwischen Milliarden von Nutzern und beobachtet ihr Verhalten genau

Neuer Newsfeed bei Facebook

Die Idee, den Usern mehr Kontrolle über die Inhalte zu geben, die in ihrem Feed erscheinen, scheint Teil der größeren Initiative zu sein, die Mark Zuckerberg bereits vort einiger Zeit angedeutet hat. Konkret wolle man sich in Zukunft mehr von Drittanbietern absetzen, die ihre Inhalte auf Facebook einstellen. Damit können Unternehmen gemeint sein, die sich dort präsentieren (ohne Facebook dafür etwas zu zahlen) oder Verlage, die Artikel platzieren.

Die Pläne Zuckerbergs, die auch eine Neugestaltung des Newsfeeds beinhalten, stehen bereits vor der Umsetzung in der Kritik. So wird befürchtet, dies könnte zum idealen Werkzeug für Missbrauch werden, um Inhalte bei Facebook zu manipulieren oder abzuwerten. Während Benutzer so gefährliche oder aggressive Kommentare anderer Nutzer zensieren und desinfizieren könnten, hätten Unternehmen schnell ein Problem, wenn diese dasselbe tun bei einer Beschwerde über ein Produkt.

Borna Filic/PIXSELL
Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates