Was Guns N‘ Roses mit der AfD gemeinsam haben
AfD steht für den Namen einer in weiten Teilen rechtsextremen Partei. Aber auch für eines der besten Hardrock-Alben aller Zeiten.
Am heutigen Donnerstag (09. Januar 2025) treffen sich Alice Weidel und Elon Musk auf X zum virtuellen Talk. Schon am Donnerstagmorgen trendete dementsprechend die Partei, deren Chefin Weidel ist, in dem unsozialen Netzwerk. AfD, beziehungsweise, mit Hashtag, #afd.
In der Regel stößt man bei X unter #afd auch auf weiteren Quatsch-Content. Gesammelt unter etwa „Nur noch AfD“, beziehungsweise: #NurNochAfd. Manch einer stoßt dabei jedoch eher unfreiwillig auf die unter solchen Hashtags gesammelte rechte Hetze. Weil man nicht nach der in weiten Teilen rechtsextremen Partei gesucht hat. Sondern nach Guns N‘ Roses.
Bemerkbar wird das Versehen jedesmal, wenn die Band um Axl Rose, Slash und Duff McKagan auf Konzertreise geht. Im Mail geht es in den USA los, bevor Guns N‘ Roses ab Juli auch in Deutschland vorbeischauen. Das berühmteste Album von GN’R heißt „Appetite for Destruction“, und das wird auch live ordentlich abgefeiert. Und Fans kürzen den Albumtitel auf X so ab: „#afd“. Also in den Initialen der Platte.
So kommt es, dass ein argentinischer Fanclub von Guns N‘ Roses auch in die Timelines der AfD-Fans gespült wird – und umgekehrt:
Richtig hartes Aufeinanderprallen zwischen guter Musik aus Amerika und menschenverachtendem Politikstreben aus Deutschland findet regelmäßig im Juli statt, wenn „Appetite for Destruction“ sein Jubiläum feiert:
Ob Amerikaner oder Finnen, die meisten internationalen Gunners-Fans wissen natürlich nicht, welche Partei sie durch ihre Postings in die Timelines spülen. Bleibt zu hoffen, dass auch nach dem Musk-Weidel-Talk der Hashtag #AfD, nach weltweiter Verwendung betrachtet, durch Guns N‘ Roses, nicht die Partei besetzt bleibt.
Die besten Hardrock-Alben aller Zeiten: Guns N‘ Roses – „Appetite For Destruction“
Heute will es keiner gewesen sein. Aber damals gab es nicht wenige Leute, die Guns N’Roses für eine durchschnittliche Hardrockband hielten, deren Debüt auch nicht viel besser sei als das von Faster Pussycat.
Im METAL HAMMER bekam „Appetite For Destruction“ 1987 drei von sieben Punkten. Man empfahl, lieber „Electric“ von The Cult zu kaufen. Inzwischen weiß jeder, dass es – neben „Born In The USA“ und „The Joshua Tree“ – das Rockalbum des Jahrzehnts war. Eine dieser Platten, auf die sich notfalls alle einigen können. Und das liegt nicht an den Frisuren oder Tätowierungen. Oder am eher albernen Slogan von der „most dangerous band in the world“.
Es liegt natürlich an den unvergesslichen Songs
Vom Anfangsschrei in „Welcome To The Jungle“ über die Rauschgeschichten von „Nightrain“ und „Mr. Brownstone“ bis zur Hymne „Paradise City“ und dem Stöhnen von „Rocket Queen“ ist „Appetite“ eine einzige Abfolge von Hits.
Kein anderes Album beschreibt so stimmig ein Leben zwischen Rockclubs und Striplokalen. Inmitten von Dealern und leichten Mädchen. In einer Wolke aus Haarspray und Whiskeydunst. Und Liebeslieder hatten sie auch noch. Vor allem „Sweet Child O’Mine“, mit dessen Riff sich Slash schlagartig unsterblich machte.