Was Chuck Berry mit „Zurück in die Zukunft“ zu tun hat
Danach ist die Welt nicht mehr dieselbe: In „Zurück in die Zukunft“ verlegte Marty McFly das Rock-and-Roll-Erweckungserlebnis um drei Jahre nach vorne. Das „Johnny B. Goode“-Video.
Mit „Johnny B. Goode“ revolutionierte Chuck Berry 1958 den Rock’n’Roll. Es hätte aber auch schon drei Jahre vorher passieren können: Denn 1955 reiste Marty McFly (Michael J. Fox) für „Zurück in die Zukunft“ in die Vergangenheit und coverte den Hit.
Bei einem Abschlussball demonstriert Hobby-Gitarrist Mc Fly, wie rockig und gleichzeitig rhythmisch Musik sein kann. Am Ende zerlegt Marty mit dem Chuck-Berry-Klassiker, den damals noch keiner kennen konnte, fast den Saal.
Alle bestaunen es mit offenen Mündern. Eine schöne Hommage an Chuck Berry, der am 18. Oktober 96 Jahre alt geworden wäre.
Der große Chuck Berry ist tot. ROLLING STONE wählte den Musiker auf Platz sieben der „100 besten Gitarristen aller Zeiten.“
Für unser Ranking verfasste Keith Richards eine Lobrede auf den Kollegen. Der Rolling-Stones-Gitarrist beschreibt die Magie Berrys.
„Als ich Chuck Berry als Teenager in dem Dokumentarfilm „Jazz On A Summer’s Day“ sah, war ich tief beeindruckt, wie er den Jazzern Paroli bot. Es waren brillante Jungs – Jo Jones am Schlagzeug, Jack Teagarden auf der Posaune –, aber sie hatten diese snobistische Ader, die Jazzer gerne mal raushängen lassen: „Ach, dieser komische Rock’n’Roll …“ Aber dann spielte Chuck „Sweet Little Sixteen“ und nahm sie alle im Sturm. Das war für mich Blues, das war die Einstellung und die Chuzpe, die man braucht. Und genauso wollte ich auch werden – mit dem kleinen Unterschied, dass ich nun mal weiß war. Ich habe mir jedes Lick draufgeschafft, das er gespielt hat.
Chuck hatte seine Sachen von T-Bone Walker gelernt, ich lernte sie von Chuck, Muddy Waters, Elmore James und B.B. King. Wir alle sind Teil einer Familie, die es schon seit Tausenden von Jahren gibt. Wir geben den Stab immer nur weiter. Chuck spielte eine hochfrisierte Version des Chicago Blues, den damals alle spielten, aber er ging einen Schritt weiter. Er war etwas jünger als die anderen Blues-Leute, und seine Songs waren auch kommerzieller, ohne deswegen gleich Pop zu sein – und das ist eine delikate Gratwanderung.
Chuck hatte einfach Swing. Sicher, er hatte den Rock, aber er hatte auch den Roll – und das machte den Unterschied aus. Und Chuck hatte eine unglaubliche Band bei diesen frühen Aufnahmen: Willie Dixon am Bass, Johnnie Johnson am Klavier, Ebby Hardy oder Freddy Below am Schlagzeug. Sie verstanden, was er machen wollte, und swingten mit. Besser konnte es eigentlich nicht mehr werden. Geboren: 1926 Gitarren: Gibson ES-350T, Gibson ES-355.