Warum Nirvana ein verlockendes Angebot für „In Utero“-Album ablehnten
Musikproduzent Steve Albini forderte Nirvana zu einer Partie Billard heraus, mit der Prämisse, die „In Utero“-Produktion ohne Gehalt zu übernehmen. Doch Nirvana hörten lieber auf ihr Bauchgefühl.
Nirvana veröffentlichten 1993 ihr drittes Studioalbum „In Utero“, und das hätte ihnen der Musikproduzent Steve Albini um ein Haar kostenlos produziert. Hintergrund ist ein verlockendes Wettangebot, dass Albini den Musikern damals gemacht haben soll. Erzählungen zufolge bot Albini an, für die Produktion des „In Utero“-Albums kostenlos zu arbeiten, wenn Nirvana ihn in einer Partie Billard schlagen könnten. Falls er gewinne, müsse ihm das doppelte Gehalt ausgezahlt werden. Doch die drei Nirvana-Musiker lehnten das Angebot ab und blieben bei dem vereinbarten Gehalt in Höhe von 100.000 US-Dollar.
Albini als professioneller Billiardspieler tätig
Steve Albini erzählte von der Geschichte in einem kürzlich erschienen Interview mit der britischen Musikzeitschrift „Kerrang!“ Auch der ehemalige Nirvana-Schlagzeuger und heutige Foo-Fighters-Frontmann Dave Grohl berichtete in Vergangenheit von dem verlockenden Deal. Warum sie sich allerdings nicht darauf einließen, begründetet er mir: „Jemand, der um etwas so Großes spielen würde, muss ziemlich gut sein. Außerdem hatte er seinen eigenen Billardqueu. Damit wollten wir nicht rumspielen.“ Gut, dass Nirvana auf ihr Bauchgefühl hörten, denn Albini verriet gegenüber „Kerrang!“ nun: „Ich spiele auch Poker um Geld. Es ist ein faszinierendes Spiel, das mein Gehirn stimuliert, aber wenn ich kein Geld damit verdienen würde, würde ich es nicht tun. Es ist zu einem bedeutenden Teil meines Einkommens geworden und ich verlasse mich darauf als Teil meines Lebensunterhalts. Ich mache es nicht zum Vergnügen.“ Zudem betonte er, dass er das Angebot auch anderen Bands machte, es aber immer dankend abgelehnt wurde.
Zusammenarbeit mit Nirvana
Außerdem erzählte er, was ihm in der Zusammenarbeit mit Nirvana, insbesondere Kurt Cobain, besonders wichtig war. „Ich habe nicht versucht, ein guter Freund von ihm zu werden, weil ich wusste, dass alle um ihn herum versuchten, sich parasitär in seine Welt hineinzuwieseln. Ich wollte, dass er sich bei mir darüber keine Sorgen machen musste. Deshalb habe ich ihn nie auf persönliche Intimität gedrängt.“ Weiter hieß es: „Ich habe ihn bei der Arbeit beobachtet, und ich habe gesehen, dass er seine Musik äußerst ernst nimmt und seine Leidenschaft echt ist. (…) Ich habe ihn als Künstler und als Person respektiert.“