„Er war supercool“: Dave Grohl und Taylor Hawkins gedenken Chris Cornell
Vor knapp dreieinhalb Monaten nahm sich Soundgarden-Sänger Chris Cornell das Leben. Musikerkollegen erinnern sich.
Die Trauer ist nach wie vor ungebrochen bei Fans, Freunden und der Familie von Audioslave- und Soundgarden-Sänger Chris Cornell, der sich am 18. Mai dieses Jahres nach einem Konzert in Detroit das Leben nahm – erst kürzlich veröffentlichte sein Bruder Peter einen Abschiedsbrief auf seinem Facebook-Profil, in welchem er beschreibt, wie schwer es ihm fällt, loszulassen. Und auch Musikerkollegen melden sich immer wieder zu Wort, um den verstorbenen 52-Jährigen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
„Depression ist eine Krankheit“
So auch Dave Grohl und Taylor Hawkins: Die beiden Musiker sprachen in der „Morning Rumble“-Show des Neuseeländer Radiosenders „The Rock“ über ihren verstorbenen Kollegen, aber auch über den richtigen Umgang mit Depressionen – die sollen nicht nur Chris Cornell, sondern auch seinen guten Freund, Linkin Park-Sänger Chester Bennington, in den Suizid getrieben haben.Langer und harter Weg
Dave Grohl, Sänger der Foo Fighters, erzählte den Hörern: „Wenn man sich zum Beispiel Chris Cornell oder Chester ansieht, dann wird ganz eindeutig klar, dass Depressionen eine Krankheit sind. Jeder macht das irgendwie auf seine eigene Art und Weise durch, und ich kann nicht für die Verfassung anderer sprechen. Aber das Schlimmste ist, wenn du einen Freund daran verlierst, ich muss dann immer sofort an ihre Familie und Bandkollegen denken. Mit Dingen wie Suizid fertig zu werden, ist ein langer und harter Weg.“
„Das Stigma muss weg“
„Chris war ein wundervoller Mensch, er war so herzlich. Er hatte riesiges Talent, er hatte so viel zu bieten, und es war wirklich ein riesiger Schock, zu hören, dass er von uns gegangen ist. Ich finde, dass psychische Gesundheit und Depressionen etwas sind, was die Leute wirklich ernst nehmen sollten. Diesem Thema haftet ein unnötiges und unglückliches Stigma an“, beklagte Grohl.
Unnötiger Scheiß
Auch sein Bandkollege Taylor Hawkins sprach sich dafür aus, offener und feinfühliger mit Depressionserkrankungen umzugehen: „Das alles zeigt doch einfach nur, dass es am Ende des Tages unwichtig ist, was du auf deinem Konto hast oder wieviele YouTube-Klicks du verzeichnest, all das ist unnötiger Scheiß, wenn du dich nicht gut fühlst. Der egoistische Teil meiner Selbst findet es furchtbar, nie mehr ein neues Album von Cornell hören zu können – aber das alles ist mit so viel tiefergehendem Schmerz verbunden. Ich kannte ihn nicht wirklich gut, nur so ein bisschen, aber soweit ich ihn kennengelernt habe, war er supercool.“Chris Cornell nahm sich am 18. Mai 2017 das Leben; sein enger Freund Chester Bennington folgte ihm am 20. Juli dieses Jahres – an dem Tag, an dem Cornell 53 Jahre alt geworden wäre.