Von Rondo Veneziano lernen
it elf Jahren habe ich mir auf einem kleinen Keyboard das Klavierspielen beigebracht. Hauptsächlich habe ich damals versucht, Stücke von Rondo Veneziano nachzuspielen. (lacht) Vielleicht habe ich daher eine besondere Vorliebe für Melodien und 80er-Jahre-Synthie-Klänge. Einige Harmonien, Sounds und Melodiebögen auf „Steve McQueen“ von Prefab Sprout erinnern mich tatsächlich an diese ersten Erkundungen auf meinem Instrument -als ich zum Beispiel merkte, wie großartig ein ganz normaler Mollakkord mit einer Septime klingt. Das findet man ganz oft auf diesem Album, und Paddy McAloon hat eine ganz unkonventionelle Art, dazu zu singen. „Steve McQueen“ ist für mich, abgesehen vom ersten Song, „Faron Young“, musikalisch sehr stimmig und geschlossen. „When Love Breaks Down“ klingt sogar tatsächlich ein bisschen wie ein Stück von meiner liebsten Rondo-Veneziano-Platte „Venezia 2000“.(lacht) Wirklich wahr!
Das Cover von „Steve McQueen“ ist für mich eine perfekte Entsprechung der Musik. Das Bild ist durch den Filter, der darüber liegt, unfassbar romantisch. Dieses Motiv, das ja auf den Steve-McQueen-Film „The Great Escape“ anspielt, scheint in einer lang vergangenen Zeit entstanden zu sein. Dabei ist es ja eigentlich noch gar nicht so lange her. Ich war vier Jahre alt, als die Platte 1985 erschien. Da wünsche ich mir schon manchmal, ich wäre zehn Jahre älter gewesen -mit 14 hätte ich die schon bei Erscheinen entdecken können. So hat es schließlich fast 20 Jahre gedauert – ich bin entweder über den Soundtrack des Films „Billy Elliot“ oder über eine „Rare Trax“, die dem ROLLING STONE beilag, auf Prefab Sprout gestoßen. Es kommt mir jedenfalls vor, als hätte ich davor schon mein ganzes Leben lang auf dieses Album gewartet.