VIVA wird im Dezember endgültig abgeschaltet
Die Ära der Musikvideos ist schon lange vorbei. Doch VIVA hielt sich jahrelang über Wasser. Nun ist Ende 2018 endgültig Schluss. Der Nachfolger auf dem Sendeplatz steht schon bereit.
Vor 25 Jahren wurde der Musiksender VIVA als Konkurrenz zum omnipräsenten MTV gegründet und schlug sofort ein wie eine Bombe. Nun wird der Kanal, der längst an Ausstrahlung und Reichweite verloren hatte, zum Jahresabschluss 2018 vollständig eingestellt.
Das teilte as Medienunternehmen Viacom am Mittwochabend mit gewisser Traurigkeit aber auch Nüchternheit mit Blick auf den sich verändernden Musik- und Medienmarkt mit. VIVA teilt sich schon seit einiger Zeit einen Sendeplatz mit Comedy Central. Der soll nun massiv ausgebaut werden und ein neues Publikum für sich erobern.VIVA stand für außergewöhnliche Shows und kreative Moderatoren
VIVA startete am 01. Dezember 1993 seinen Sendebetrieb mit dem Video zum Fanta-4-Song „Zu geil für diese Welt“ und wurde recht schnell zur massenkompatiblen Marke fürs junge Publikum. In den ersten Jahren punktete der Musiksender mit schrägen Sendungen („Interaktiv“, „Was geht ab?“) und vor allem ausgefallenen Moderatoren. Stefan Raab begann hier mit „Vivasion“ seine große TV-Karriere. Mit „Sarah Kuttner – Die Show“ versuchte man sich auch erfolgreich an Mainstream-Formaten und bereitete sie für die eigene Zielgruppe auf.
Die Moderatoren und Moderatorinnen, die ihre ersten Gehversuche bei VIVA machten und hier so anarchisch sein durften wie später nie wieder, liest sich beeindruckend: Mola Adebisi, Nils Bokelberg, Aleksandra Bechtel, Johana Klum, Enie van de Meiklokjes, Klaas Heufer-Umlauf, Sarah Kuttner, Heike Makatsch, Minh-Khai Phan-Thi, Oliver Pocher, Palina Rojinksi, Tobias Schlegl, Charlotte Roche und Jessica Schwarz.
Bitter: In den letzten Jahren war VIVA nur noch eine Sendezeit von 2 Uhr morgens bis 14 Uhr mittags vergönnt. Am 31. Dezember 2018 laufen die letzten Musikvideos und vielleicht das eine oder andere Erinnerungsfilmchen über die Vergangenheit.