Versöhnlicher Wohlfühl-Indie
Zum Debüt polierten die einstigen Blues-Rock-Adepten The Fog Joggers ihren Stil auf.
Wenn ich mir manche Songs von früher anhöre, schüttele ich den Kopf“, sagt der Fog-Joggers-Sänger Jan Büttgen und lacht. „Die dauern sechs Minuten, und jeder spielt sein Solo.“ Sich beschämt vom Frühwerk abwenden: grundsätzlich okay. Wenn die Band gerade mal drei Jahre existiert und das Debüt „Let’s Call It A Day“ soeben erst erschienen ist: ungewöhnlich.
Aber The Fog Joggers dürfen das – und wenn das Klischee von dieser Rock’n’Röhr-Stimme Büttgens nicht so ausgereizt wäre, müsste man jetzt hier noch mal schreiben, dass er dieses eindrucksvoll lebensweise klingende Organ trotz seiner 24 Jahre definitiv hat. Die Musik der Fog Joggers zeugt von einem besonderen Selbstverständnis. Eines, das ihnen erlaubt, sich bereits jetzt von den nicht lange zurückliegenden Anfangstagen mit Sechziger-Rock und gurgelndem Blues zu verabschieden. Denn tatsächlich klingt „Let’s Call It A Day“ nicht mehr kratzig, sondern nach versöhnlichem Wohlfühl-Indie. „Ich bin froh, dass wir eine Entwicklung durchgemacht haben“, sagt der Sänger.
Daheim in Krefeld haben sich die Fog Joggers ein Studio eingerichtet. „Da spielt man nicht nur stur die Instrumente, sondern verkriecht sich auch mal in Details“, sagt Büttgen. Trotzdem hat man den Eindruck, dass sie die Lieblingsplatten ihrer Eltern zusammengeschmissen und dabei nie auf tagesaktuelle Trends geschielt haben.