Verschlampt
Sluts Of Trust rocken zu zweit, weil der Bassist nicht kam
In seiner schottischen Heimat sind dem Duo und ihrem Debüt „We Are All Sluts Of Trust“ bereits Parallelen zu Jimi Hendrix, Jon Spencer, den Pixies und David Bowie zu Ziggy-Stardust-Zeiten nachgesagt worden, und als sich dann herumsprach, dass John McFarlane und Anthony O’Donnell einen ähnlich künstlerischen Background haben wie everybody’s darlings Franz Ferdinand, wurden auch da eifrig Vergleiche gezogen. Obwohl bei den Sluts der einzige Art-School-Verweis ist, dass sie sich in Glasgow bei einem Theater-Workshop kennengelernt haben.
„Wir hoffen einfach, dass die Substanz über den Stil siegt und nicht andersherum“, sagt Sänger und Gitarrist John McFarlane. Gelandet sind sie beim einst von den Delgados gegründeten Label Chemikal Underground (Mogwai, Arab Strap). „Ihr Manager kam nach unserem dritten Auftritt zu uns und sagte: ‚Wir sollten uns treffen'“, erinnert sich McFarlane. „Später erfuhren wir, dass sie noch nie eine Band so schnell gesignt hatten.“
„All die Stücke unseres Albums haben wir schon bei unserem ersten Konzert gespielt. Wir haben bisher nicht einen Song verworfen. Ich finde es auch wichtig, mal in einem halbleeren Club vor einem reservierten Publikum zu spielen und zu lernen, an einem solchen Abend trotzdem die gleiche Qualität abzuliefern“, sagt McFarlane und lüftet zum Schluss noch das Geheimnis um die Minimalbesetzung seiner Band: „Das war ein Unfall! Wir hatten zu unserer allerersten Probe einen Bassisten eingeladen, der dann aber verhindert war. Deshalb spielten wir zu zweit, es fühlte sich gut an und klang großartig.“
Der vertrackte Blutschnauzen-Rock’n’Roll der Sluts wirkt dann auch gar nicht so indie, wie man hätte vermuten können. Schon gar nicht minimal.