Vergewaltigung und sexuelle Belästigung: Schwere Anschuldigungen gegen Regisseur Dieter Wedel
Der 75-jährige Regisseur streitet alle Vorwürfe ab.
Im Rahmen der #MeToo-Kampagne haben mehrere Schauspielerinnen und ehemalige Mitarbeiter ihr Schweigen gebrochen und schwere Anschuldigungen gegen Dieter Wedel erhoben. Er soll seine Opfer sexuell belästigt, gewaltsam bedroht und sogar vergewaltigt haben. Der Filmemacher dementiert die Anschuldigungen.
Gegenüber „Zeit“ berichtet eine ehemalige Schauspielerin, dass sich im Jahr 1996 ein schlimmer Vorfall ereignet haben soll: In einem Hotelzimmer soll Wedel sie zu einem Vorstellungsgespräch empfangen haben. Dann soll er sie „mit Wucht gepackt und gegen die Wand gepresst“ haben. Als die Schauspielerin mit „bitte nicht“ Wedel anflehte, soll er sie aufs Bett geworfen und zum Sex gezwungen haben.
Ein ähnlicher Vorfall soll sich 1991 mit einer anderen Schauspielerin ereignet haben, die zu einem Casting ebenfalls in ein Hotelzimmer eingeladen war. Wedel soll sie bedrängt und ihre Bluse aufgerissen haben. Dann soll er versucht haben, sie rückwärts auf die Couch zu werfen. Als sich die Schauspielerin wehrte und ihn anschrie, soll Dieter Wedel ihr den Hals zugedrückt haben. „Mit aller Kraft“ konnte sie sich aber Wedel entziehen.Darüber hinaus haben sich gegenüber „Zeit“ auch noch mehrere ehemalige Mitarbeiter gemeldet, die von Wedels Verhalten mit anderen Schauspielerinnen berichtet haben. So soll Wedel bei den Dreharbeiten zu „Die Affäre Semmeling“ eine Schauspielerin angebrüllt und über Monate hinweg psychisch unter Druck gesetzt habe. Angeblich deshalb, weil die Schauspielerin sich weigerte, mit Wedel Sex zu haben. Die Schauspielerin konnte den Vorfall bestätigen.
Wedel dementiert
In einer schriftlichen Stellungnahme, die Dieter Wedel der „Zeit“ gab, dementiert der 75 Jahre alte Regisseur sämtliche Vorwürfe und streitet sie ab. Allerdings gibt er zu, dass er an Sets oft laut geworden ist. Allerdings nur dann, wenn Schauspieler ihre Rolle nicht beherrschten oder sich nicht genügend vorbereitet haben. Im Zusammenhang mit sexuellen Forderungen sollen seine Ausfälle nie gestanden haben.