„Okie“ von J.J. Cale: Melodien, die nach Honigmelone schmecken
Bevor er scheinbar anstrengungslose, wonniglich entspannte und sublim in sich ruhende Platten für die Ewigkeit machte, spielte J.J. Cale Rock'n'Roll und war psychedelisch unterwegs.
Eine spinnerte Exploitation-LP titels „A Trip Down The Sunset Strip“ wurde unter dem Moniker The Leathercoated Minds offeriert, doch verbarg sich dahinter der nach Sinn und Sound suchende Gitarrist aus Tulsa, Oklahoma.
Vor seiner Haustür, in der Hängematte, fand er schließlich beides auf einmal: den Sinn im Sound. „Naturally“ hieß nicht von ungefähr die erste LP, auf der dieser aufreizend lässige, beinahe lethargisch rollende Country-Boogie zelebriert wurde, „Really“ die zweite, lakonischere.
Beide setzten hohe Standards, doch „Okie“ übertraf sie noch, war noch einen Tick delikater. Produzent Audie Ashworth perfektionierte den längst patentierten Stil, indem er Cales stoisches Gemurmel extrapolierte, aus den Tiefen des Mix nach oben holte und es mit lieblichen Melodien fütterte, die nach Honigmelonen schmecken.
Und nach mehr.