Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: Van Morrison – „Inarticulate Speech…“
Van Morrison machte mit Hilfe von Synthesizer und Trompete eine mystische Folk-Platte, die er Scientology-Gründer L. Ron Hubbard widmete. Kitsch? Eine träumerische Versenkung!
Mit „Inarticulate Speech Of The Heart“ setzte Van Morrison die spirituelle Suche fort, die mit „Common One“ (1980) begonnen hatte. Manche nannten es Kitsch. Morrison nannte es Mystik.
Synthesizer und Trompete von Mark Isham, schon bei „Beautiful Vision“ im Jahr zuvor prägend, bestimmen auch hier zuweilen den Sound, aber vor allem ist es eine Folk-Platte: „Connswater“, „Celtic Swing“, „River Of Time“, „Cry For Home“ und „Irish Heartbeat“ sind rustikale Exempel für Morrisons „Caledonian Soul“.
Träumerische Versenkung
„Inarticulate Speech Of The Heart“ ist eine träumerische Versenkung, einmal instrumental und gesummt, einmal kraftvoll gesungen.
Das größte Stück aber ist „Rave On, John Donne“: eine Beschwörung des englischen Dichters wie der Poesie als Impetus und Lebenselixier überhaupt, in die sich der Sänger wie in ein Mantra hineinsteigert.
Die Widmung „Special Thanks to L. Ron Hubbard“ zeigt die undeutliche Sprache des Herzens. Drei Jahre später sollte Morrison eine Platte „No Guru, No Method, No Teacher“ nennen.
Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten
Ohne Konzerte und Festivals fanden wir uns plötzlich abends auf unsere Plattensammlungen zurückgeworfen und stellten fest: Oft sind es nicht die kanonisierten Klassiker, die man besonders gern auflegt.
Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.
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- Teil 25: Kate Bush – „50 Words For Snow“
- Teil 24: Paul Simon – „You’re The One“
- Teil 23: Joni Mitchell – „Don Juan’s Reckless Daughter“
- Teil 22: Beach Boys – „Friends“
- Teil 21: Blumfeld – „Verbotene Früchte“
- Teil 20: David Bowie – „Lodger“
- Teil 19: Crosby, Stills & Nash– „CSN“
- Teil 18: Don Henley – „Building The Perfect Beast“
- Teil 17: Sonic Youth – „NYC Ghosts & Flowers“
- Teil 16: Roxy Music – „Siren“
- Teil 15: Bee Gees – „Bee Gees 1st“
- Teil 14: R.E.M. – „Around The Sun“
- Teil 13: Prince – „Batman“
- Teil 12: Bob Dylan – „Planet Waves“
- Teil 11: Jethro Tull – „This Was“
- Teil 10: Oasis – „Heathen Chemistry“
- Teil 9: Pearl Jam – „No Code“
- Teil 8: Genesis – „Abacab“
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- Teil 2: Bruce Springsteen – „Tunnel Of Love“
- Teil 1: U2 – „How To Dismantle An Atomic Bomb“