Van Halen: Sex-Orgien, Drogen und schweißgetränkte Auftritte
Ex-Manager Noel E. Monk erzählt in seiner Van-Halen-Biographie „Teufelspakt“, wie er die Band zu einer der größten der Welt formte - und wegen eines Missverständnisses gefeuert wurde.
Man muss sich Noel E. Monk als einen glücklichen Menschen vorstellen. Eigentlich hätte der ehemalige Manager von Van Halen Grund genug, ein Leben lang verbittert zu sein, weil er bereits 1985 rausgeworfen wurde. Mehr als 30 Jahre lang verboten ihm damals eilig aufgesetzte juristische Verfügungen, auch nur ein Sterbenswörtchen über diese Zeit zu verlieren.
Doch die sind nun verjährt, und Monk kann in seiner Biografie mit dem Titel „Teufelspakt“ (im Original passender ,,Runnin’ With The Devil“) endlich mit einiger Leidenschaft und persönlicher Anteilnahme von den wilden Jahren der Band in ihrer ersten Phase mit David Lee Roth berichten. Bis auch der Sänger gehen musste.Arbeit am Mythos von Van Halen
Diese Pointe der Lebensaufzeichnungen eines begabten Pragmatikers im Hintergrund (Monk arbeitete auch für Grateful Dead, Jimi Hendrix und die Sex Pistols) stellt der Autor ins Zentrum seiner oft humorigen, lebhaft geschilderten Gedanken, denn Roths Bandschicksal war mit seinem auf tragische Weise verknüpft.
Für Monk waren Van Halen die vielleicht letzte Gruppe des Rock’n’Roll, die es im Übergang zu den 80er-Jahren noch richtig krachen ließ – natürlich mit Sexorgien, Groupies, Drogen und arg schweißgetränkten Auftritten. Die illustren Anekdoten muten manchmal etwas zu gewollt verwegen an („Die Mädels verströmten einen überwältigenden Geruch – und dabei handelt es sich nicht nur um Parfüm, sondern auch um das Aroma von Sex, Schweiß und Begehren“).
Doch letztlich kann sich der Autor nach seinem siebenjährigen Trip mit Van Halen als großer Beschützer der Musiker inszenieren, der fleißig am Mythos arbeitet.
Noel E. Monk: „Van Halen: Teufelspakt – Die Ära mit David Lee Roth“ (Hannibal, 23 Euro)