US-Außenministerium rügt Roger Waters: „beleidigend gegenüber jüdischen Menschen“ und „Bagatellisierung des Holocaust“
Die Behörde gab ein schriftliches Statement heraus, in dem sie den Pink-Floyd-Gründer wegen antisemitischer Symbolik kritisierte.
Nach seinem Konzert in Berlin am 17. Mai 2023 hatte die Polizei gegen Roger Waters ermittelt. Der Grund war damals der Verdacht der Volksverhetzung, der unter anderem wegen Waters‘ Faschisten-Kostüm entstanden war, das er bereits seit einiger Zeit auf der Bühne präsentiert. Nun hat sich Medienberichten zufolge das US-amerikanische Außenministerium in die Affäre eingeschaltet.
In einer schriftlichen Erklärung heißt es, dass Waters „eine lange Geschichte mit der Verwendung antisemitischer Symbolik“ habe. Das Berlin-Konzert sei „beleidigend gegenüber jüdischen Menschen“ und habe den „Holocaust bagatellisiert“. Das Ministerium antwortete damit schriftlich auf die Frage bei einer Pressekonferenz, ob das Ministerium der gleichen Meinung sei, wie Antisemitismus-Beauftragte Deborah Lipstadt. Letztere hatte einen Tweet veröffentlicht, in dem sie Roger Waters‘ Verhalten aufs Schärfste verurteilte.
Roger Waters verteidigt sich weiter. Am 6. Juni war er bei „Double Down News“ zu Gast, wo er ein 20-minütiges Interview gab. Er ging dort erneut drauf ein, dass die betroffenen Elemente seiner Show nicht neu seien. Außerdem spreche er sich schon sehr lange gegen Autoritarismus aus.
Für sein Konzert in Frankfurt sah Waters davon ab, die Uniform anzulegen. Grund dafür ist die Geschichte der Festhallte in Frankfurt, denn hier wurden 1938 3000 jüdische Männer zusammengetrieben, misshandelt und anschließend deportiert.