Upps: Megadeth gewinnen einen Grammy – und die Hausband spielt ausgerechnet einen Metallica-Hit
Erst bei der dreizehnten Nominierung hat es für Megadeth mit einem Grammy geklappt. Aber warum wurde ein Metallica-Song gespielt, als die Band zur Bühne schritt?
Manchmal ist es vielleicht besser, die Vergangenheit ruhen zu lassen – das denkt sich eventuell auch Dave Mustaine. Der Sänger und Gitarrist der Metalband Megadeth bekam in diesem Jahr einen allerersten Grammy verliehen, nachdem die Band zuvor bereits zwölf Mal erfolglos nominiert war.
Der Weg zur Bühne…
Es war also gewissermaßen der große Moment in der Karriere der vier Amerikaner, und ganz ehrlich: Man kann sich wohl kaum ein besseres Gefühl vorstellen, als gesammelt zu einer Bühne zu schreiten, um dort eine Trophäe entgegenzunehmen, die das eigene Werk auszeichnet – alles traumhaft untermalt von Musik, die man selbst geschrieben, selbst komponiert, selbst aufgenommen hat.
…begleitet von Metallica
Genau an dieser Stelle mussten Megadeth zurückstecken: Denn während sie sich ihren Weg nach vorne bahnten, um das begehrte Mini-Grammophon überreicht zu bekommen, spielte die Hausband einen Song von – Metallica. Okay, zwar war Mustaine Anfang der Achtziger Jahre auch Teil der Band um James Hetfield und Lars Ulrich, inzwischen ist er allerdings seit bald 25 Jahren der Kopf von Megadeth. Das Verhältnis zwischen Metallica und ihm war fast zwei Jahrzehnte lang äußerst angespannt, Spötter sagen, Mustaine will sich mit Megadeth von den erfolgreicheren Kollegen noch immer freispielen.Streit zwischen Metalbands
Als Megadeth dann zu den Klängen des Metallica-Hits „Master of Puppets“ die Bühne erklommen, war die Ironie perfekt: Mustaine und Kollegen als „Puppen“ der übermächtigen Konkurrenten.
Keine Schwulen, keine Ausländer
Dave Mustaine kehrte sich 2004 dem Christentum zu, nachdem er nicht nur eine Armverletzung auskurierte, sondern auch seinem Drogenkonsum den Kampf ansagte. Zu dieser Zeit hatte er auch begonnen, sich gegen satanistisch anmutende Metal-Bands wie Rotting Christ oder Dissection zu positionieren. Das ist vielleicht gut so. Aber Mustaine selbst ist auch nicht ohne Vorurteile, seine Aussagen grenzen bisweilen hart an Rassimus. In einem Interview mit „Sounds“ sagte er:„Es ist furchtbar, wenn man sieht, wie Amerikaner auf den Bürgersteigen liegen. Und es macht mich krank, wenn ich sehe, dass es Idioten in diesem Land gibt, die Mexikaner reinlassen. Was ist das für ein Scheiß?“
„Ich will Bush zurück“
Gegen den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama wetterte der Megadeth-Sänger ebenfalls immer gerne, indem er ihm unter anderem die Betreibung eines Klassenkampfs vorwarf und häufig betonte, dass er sich George W. Bush als Staatsoberhaupt zurückwünsche.