Ungleiches Traumpaar
Shins-Sänger James Mercer und der als Danger Mouse bekannte Produzent Brian Burton gründeten die Supergroup Broken Beils.
Mit Kollaborationen hat Danger Mouse eigentlich gute Erfahrungen gemacht, das Duo Gnarls Barkley mit Sänger Cee-Lo brachte ihm weltweiten Ruhm, als Produzent (u.a. Beck, The Black Keys, Gorillaz) ist er gefragt und als Künstler angesehen. Nur mit „Dark Night Of The Soul“ ging es schief, seiner letzten Unternehmung mit Mark Linkous alias Sparklehorse. Es hätte ein Meisterwerk werden können, wegen Streitigkeiten mit der EMI fand das Album aber keinen legalen Weg in die Öffentlichkeit, nun kursiert es als Download im Internet.
Ein Schicksal, das Broken Bells, seinem gemeinsamen Projekt mit James Mercer, dem Sänger der US-Indierocker The Shins, nicht widerfahren sollte. „Wir sind einfach nur zwei normale Jungs in einer Band“, sagt Brian Burton, wie Danger Mouse bürgerlich heißt, „die ganze Vorgeschichte ist egal. Shins, Danger Mouse, Gnarls, das ist die Vergangenheit, und die soll nicht unsere Band überschatten.“
Für Burton und Mercer, die sich erstmals 2004 beim Roskilde-Festival hinter der Bühne begegneten und von da an in Kontakt blieben, bedeutet Broken Beils in erster Linie Befreiung und die Möglichkeit, gleichberechtigt in einem Team zu arbeiten.
„Ich spürte nach unserem letzten Album und der Tour trotz des Erfolges eine schwere Last auf mir liegen“, sagt Mercer und erinnert daran, dass The Shins mit „Wincing The Night Away“ 2007 in den USA und Kanada auf Platz zwei der Charts landeten, und Burton fügt hinzu: „Nach dem vielen Produzieren wollte ich eigene Songs schreiben und Instrumente spielen. Eine richtige Band gründen und nicht bloß Audiospuren hin und her schieben.“
Die beiden fanden auf „Broken Bells“, das Anfang März erscheint, zu einer geisterhaften Stimmung zwischen urwüchsigem Folk und tiefem Soul. Und trotz der dunklen Grundstimmung und der Liebe zum Experiment liegt eine Leichtigkeit über dem Album.
An ihrem gemeinsamen Projekt scheinen beide Musiker gewachsen zu sein – als Musiker und auch als Menschen. Burton geht sogar noch einen Schritt weiter: „Ich wünschte fast, es wäre die erste Sache, die ich je gemacht hätte, ohne meine anderen Projekte dadurch abzuwerten. Und doch weiß ich, dass es niemals möglich gewesen wäre.“