Ungewöhnliche Projekte: Woody Allen führt Regie für Amazon? Womit wir außerdem rechnen können
Es gibt nichts mehr, was im Fernsehen unmöglich scheint. Birgit Fuß stellt Wunsch-Serien der Zukunft vor
Woody Allen steigt ins Seriengeschäft ein. Gerade wurde bekanntgegeben, dass der 79-Jährige für die Amazon Studios Regie führen wird. Das Projekt hat zwar noch keinen Titel und wohl auch keinen Plot, aber Amazon hat schon mal eine komplette Staffel bestellt, die Episoden sollen jeweils 30 Minuten lang sein. Zuerst sehen wird man sie dann nicht bei einem gewöhnlichen Fernsehsender oder bei HBO, sondern bei Amazon Prime Instant Video. Eine Sensation? Was ist im modernen TV-Betrieb schon noch überraschend? Demnächst können wir vielleicht mit den folgenden Kooperationen rechnen:
Roland Emmerich dreht eine Serie über ein Dutzend ängstlicher Erdenbewohner, die keine Lust haben, gegen ihr Schicksal anzukämpfen. Sie ist nur auf Weltraumstationen zu sehen. (Den Shuttle dorthin gibt es im 12-Monats-Abo billiger.)
Zum 20. Jubiläum von „Sieben“ schreibt David Fincher den Film zu einer Serie um, deren sieben Episoden je sieben Stunden dauern, in denen der 77-jährige Morgan Freeman jeweils nur sieben Worte spricht.
Clint Eastwood führt Regie bei einer Western-Serie namens „Stone Cold“, in der nur Frauen mit versteinerten Gesichtern mitspielen, darunter Nicole Kidman, Renee Zellweger und Meg Ryan.
Für die Neuauflage von „Is’ was, Doc?“ in Serienform engagiert Peter Bogdanovich zunächst Ryan Gosling und Jennifer Lawrence, die sich dann aber weigert, eine Nasenprothese zu tragen. Sie wird von Sarah Jessica Parker ersetzt.
Sylvester Stallone entwickelt eine Serie, in der Rambo und Rocky aufeinandertreffen, und will beide Hauptrollen selbst übernehmen, wird dann aber von Matthew McConaughey ausgestochen, der sich gerade 30 Kilo Muskelmasse zugelegt hat.
Unrealistisch? Vor zehn Jahren hätte auch keiner geglaubt, dass John Malkovich sich dazu herablässt, in einer Piratenserie („Crossbones“) mitzuspielen – die dann nach einer Staffel wegen Zuschauerschwund eingestellt wird. Dass Dustin Hoffman einen Gangster in der Pferdesport-Serie „Luck“ mimt, die abgesetzt werden musste, weil mehrere Zossen bei Unfällen zu Tode kamen. Dass sich Stars wie Steven Soderbergh („The Knick“), Martin Scorsese („Boardwalk Empire“) und Joel Schumacher („House Of Cards“) freuen, dass sie im Fernsehen Regie führen dürfen. Es gibt nichts mehr, was bei Serien unmöglich scheint.