Uma Thurman und „Kill Bill“-Autounfall: Sie hätte geköpft werden können!
Am Tag, an dem sich Uma Thurmans Horror-Unfall am Set von „Kill Bill“ ereignete, war niemand vom Stunt-Team anwesend.
Vor einigen Tagen veröffentlichte Uma Thurman ein Video von ihrem Autounfall am Set von „Kill Bill“ auf Instagram. Damit sorgte sie für ordentlich Aufruhr in Hollywood. Erst meldete sich Quentin Tarantino zu Wort und beteuert, wie sehr er den Vorfall bereut. Und jetzt bricht auch Stunt-Koordinator Keith Adams sein Schweigen. Und was er sagt, lässt aufhorchen und zeigt die erschreckenden Details, die zu dem Horrorunfall geführt haben.
Stunt-Crew war nicht am Set
So gab Adams zu Protokoll, dass er an dem Tag, an dem die Autofahrt gedreht wurde, nicht am Set war. Weiter noch: Er wusste überhaupt nichts von dem geplanten Stunt, wie er gegenüber „The Hollywood Reporter“ berichtet:
„Keine Stunts in irgendeiner Form waren an dem Tag von Frau Thurmans Unfall geplant. Die gesamte Stunt-Abteilung wurde auf Eis gelegt und niemand wurde zum Set berufen. Zu keinem Zeitpunkt wurde ich darüber informiert oder um Rat gebeten, dass Frau Thurman ein Auto vor laufender Kamera fahren sollte.“
Und weiter:
„Hätte man mich involviert, hätte ich nicht nur darauf bestanden, einen professionellen Fahrer ans Steuer zu setzen, auch hätte ich sichergestellt, dass das Auto und die Strecke sicher und fahrtüchtig sind.“
Dass die Stunt-Crew nicht informiert und zum Drehort berufen wurde, lässt sich unter Umständen damit erklären, dass es für Quentin Tarantino kein Stunt war, wie er vor wenigen Tagen in einem Interview berichtet: „Für keinen von uns war es ein Stunt. Es war einfach nur Auto fahren.“ beteuerte er kürzlich gegenüber „Deadline“.
„Uma Thurman hätte enthauptet werden können“
Bei dem Unfallwagen handelte es sich um ein „1973 Volkswagen Karmann Ghia“-Cabrio, welches zudem ein Automatikgetriebe anstelle der regulären Gangschaltung verpasst wurde. Für den Dreh wurde es nicht extra präpariert und das war laut Stuntfrau und -Koordinatorin Melissa Stubbs ein großer Fehler: „Ein Filmauto ist üblicherweise ein Haufen Dreck.“ weiß sie. Damit meint sie, dass Filmautos normalerweise so präpariert werden, dass sie vor laufender Kamera gut aussehen, man aber nicht darin im normalen Straßenverkehr fahren könnte. Das liegt daran, dass solche Autos in der Regel gezogen werden und durch Gerüste Platz für Kameras und Crew bieten.Tauglich für den normalen Straßenverkehr sei solch ein Auto aber nicht, wie auch Andy Armstrong versichert. Armstrong arbeitet ebenfalls als Stuntman und -Koordinator. Und für ihn hatte Uma Thurman sogar noch Glück im Unglück:
„Sie hätte ganz einfach geköpft werden können. Das Auto hätte sich mit Leichtigkeit überschlagen oder eine Kamera hätte nach vorne fliegen können. Das war Verantwortungslosigkeit auf einem Mega-Level.“
Abschließend betont Keith Adams, wie wichtig die Sicherheit ist und dass diese immer Vorrang hat. Leider blieb ihm aber verwehrt, an jenem schicksalhaften Tag seinen Job zu machen:
„An jedem Set hat die Sicherheit von Cast und Crew die oberste Priorität. Damit ein Stunt-Koordinator seine Arbeit richtig machen kann, muss er bei jedem Schritt involviert sein und die Chance erhalten, bei Änderungen am Drehplan einzugreifen. Leider blieb mir diese Chance verwehrt.“