Udo Jürgens: Falscher Liedtext auf seinem Grabstein
Auf der Grabplatte von Udo Jürgens auf dem Zentralfriedhof in Wien wurde ein Song des 2014 verstorbenen Sängers falsch zitiert.
Nach dem Streit um sein Erbe gibt es nach dem Tod um Udo Jürgens nun ein neues Problem, das den Sänger zu Lebzeiten bestimmt geärgert hätte. Auf seinem Grabstein auf dem Wiener Zentralfriedhof stehen Teile des Songtextes von „Ich lass’ Euch alles da“ (1999) – fehlerhaft. Eine neue Gravur brachte allerdings direkt noch einen Patzer mit sich, wie berichtet wird. Jürgens galt als beinahe pedantisch, was den genauen Wortlaut seiner Songtexte anging.
In der Zeile „Ihr seid das Notenblatt, das alles für mich war“ findet sich ein Wortdreher. Geschrieben auf dem Grabstein steht: „Ihr seid das Notenblatt, das für mich alles war“. Um das musikalische Erbe von Jürgens nicht mit diesem Fehler zu beschmutzen, sollte er ausgebügelt werden. Leider gab es dabei ein neues Missgeschick. Statt „Ich lass’ Euch alles – ich lass’ Euch alles da“, heißt es auf dem Grabstein „Ich lass’ Euch alles da – ich lass’ Euch alles da“.
Wir berichteten zuletzt (September 2024):
ROLLING-STONE-Redakteur Arne Willander über den „neuen“ Jürgens-Song „Als ich fortging“: Wir hören noch einmal diese überdeutliche Stimme, die so klar phrasiert. Wie bei Jacques Brel war Udo Jürgens‘ Gesang eine Verlängerung seiner Sprechstimme. Er spricht „Ich weiß, was ich will“ eigentlich, wird immer aufgeregter. Seine Songs steigern sich in Ekstasen oder verklingen im Klavierspiel. Wir hören 90 Lieder auf den fünf CDs von „Udo 90“ – der Titel ist eine Anspielung auf seine berühmteste Platte, „Udo 70“. Die so heißt, weil sie 1970 erschien.
Das 91. Lied auf dieser Anthologie ist „Als ich fortging“. Michael Kunze, einer der begabtesten Songpoeten, hatte den Text für den Song geschrieben, der 1985 für das Album „Treibjagd“ vorgesehen war, aber nicht in das Konzept der Platte passte. Kunze schrieb auch „Ein ehrenwertes Haus“ und „Griechischer Wein“. Udo Jürgens‘ Kinder haben den Song „Als ich fortging“ nun entdeckt – ein Demo mit Klavierspiel und Gesang. Curt Cress isolierte diese Spuren und fügte ein Orchester-Arrangement hinzu.
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