U2 haben wenig an „Songs of Innocence“ verdient
Mit ihrem neuen Album "Songs of Innocence" blieb für U2 der große Profit aus. Bono empfindet die Platte allerdings eher als Geschenk für iTunes-Nutzer - selbst Apple war über die Großzügigkeit der irischen Band schockiert.
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Für Songwriter sei es eine schwere Zeit, erzählte U2-Sänger Bono in der italienischen Fernsehshow „Che Tempo Che Fa?“ und beklagte sich anschließend darüber, dass derzeit Musik lieber illegal aus dem Netz heruntergeladen würde, als dass dafür bezahlt würde. „Apple wollte daran etwas ändern und das schätzen wir wirklich sehr. Also haben wir mit dem Konzern gesprochen und uns dazu entschieden, denen, die Musik über iTunes kaufen, ein Geschenk zu machen.“
So entstand der mittlerweile berühmt-berüchtigte Plan, über Nacht „Songs of Innocence“ kostenlos auf Millionen von Smartphones und Computern zu laden. „Wir teilten das ganze Album und Apple war regelrecht geschockt“, erzählt Bono weiter. „Es war mein Vorschlag, dass sie das Album bezahlen und es dann kostenlos zur Verfügung zu stellen. Zwar haben wir dadurch nicht viel daran verdient, aber wir sind glücklich darüber, dass unsere Fans es umsonst hören können. Sie verdienen es.“
Allerdings gab es auch bandintern Zweifel. The Edge gibt zu, zunächst wenig begeistert von der Geschenkaktion gewesen zu sein. „Es war allerdings die richtige Entscheidung“, erzählt der Gitarrist. „Es ist eine einmalige Gelegenheit für jeden.“
Nachdem bereits „Billboard“ vorgerechnet hatte, dass U2 nach der regulären Erscheinung höchstwahrscheinlich wesentlich weniger Einheiten von „Songs Of Innocence“ verkaufen würden, als die Iren das bisher von ihren bisherigen Alben gewohnt waren, ist zumindest auch für Deutschland klar, dass U2 zum ersten Mal seit „Zooropa“ im Jahr 1993 nicht auf Platz eins der Albumcharts einsteigen werden.