TV-Kritik: Stefan Raab – Der Anfang war schon mal ganz gut!

Seit Samstag wissen wir, dass Stefan Raab back in town ist. Und zwar in jeder Stadt. Nun kehrte er zurück aus einer zehnjährigen Sommerpause, und zwar in den Kulissen der Rudi-Carrell-Show. „Du gewinnst hier nicht die Million!!!“ ist natürlich ein großartiger Titel für die neue Show. Wer hat etwas dagegen? Zwei Finger zeigen auf: Raab!

Aber bei der neuen Show geht es gar nicht um die Million – Stefan Raab macht noch immer „TV total“. Er blickt auf seinen fulminanten Boxkampf gegen Regina Halmich zurück und amüsiert sich über ihr lädiertes Gesicht.

Er macht sich lustig über Peter Maffay, der kürzlich in einer Dokumentation zu seinem 75. Geburtstag zu sehen war. Florian Silbereisen als Traumschiffkapitän wird eingespielt. Fernseh-Gottesdienste werden veralbert.

Sogar Jürgen Milski aus dem „Big Brother“-Container kommt vor. Die Amigos singen. Wir befinden uns im ewigen Raab-Universum, in dem alles lustig ist. Und auch die Heavytones sind wieder da.

Raab ist ein Content Creator, der selbst der Content ist

Man kann also sagen: Stefan Raab hat sich nicht verändert. Er macht jetzt Witze über Influencer, die bei seiner Box-Sause den größten Teil der Berichterstattung übernommen hatten. Raab ist ein Content Creator, der selbst der Content ist.

Am besten sind die aufgezeichneten Szenen vor dem Kampf, wenn er in der Garderobe mit seinem Cutman, der Ringrichterin und dem Präsidenten des Deutschen Amateurboxverbandes plaudert.

Aber die besten Raab-Shows sind die schier endlosen Ereignisse, die Wok-WM und das Turmspringen, bewohnbare Sendungen, die bis weit in die Nacht gehen. „Million“ ist einerseits „TV total“ – und andererseits ein Quiz, wie man es in jedem Sender am Vorabend sehen kann.

„Du gewinnst hier nicht die Million!!!“ kann nur der Anfang sein. Aber der Anfang war schon mal ganz gut.