TV-Fußnoten: „Masters Of Sex“ – Aufklärung macht Spaß
So unterhaltsam kann Sexualkunde sein: In der Serie "Masters Of Sex" erforschen ein Wissenschaftler und seine Assistentin den menschlichen Körper - und mehr.
Auch schön: mal eine Serie, in der es weder um Serienmörder noch Politskandale geht, Vampire oder Terroristen kommen ebenfalls nicht vor. Stattdessen dreht sich alles um Sex. Aber nicht um das wüste Privatvergnügen wie bei „Californication“, sondern um die wissenschaftliche Erforschung des Themas: Am 5.12. startet die erste Staffel von „Masters Of Sex“ auf Sky Atlantic HD (22 Uhr), die Ende der 50er-Jahre in Amerika spielt. Dr. William Masters (Michael Sheen) möchte herausfinden, was während des Beischlafs im menschlichen Körper vorgeht. Was Frauen so erzählen, reicht ihm nicht. Wie soll ein Mann sich das vorstellen können? Er entwickelt Geräte, engagiert willige Probanten – und findet in der scharfen Sekretärin Virginia Johnson (Lizzy Caplan) eine Komplizin. Die alleinerziehende Mutter und ehemalige Nachtclubsängerin ist blitzgescheit und stellt sich nicht an, leicht macht sie es Masters dennoch nicht. Zu Hause hat der allerdings auch noch eine Ehefrau (Caitlin Fitzgerald) sitzen, die gerade durchdreht, weil sie einfach nicht schwanger wird. Sein Chef (Beau Bridges) bezweifelt derweil, dass es im Labor mit rechten Dingen zugeht.
Kurzum: Es gibt jede Menge Spannungspotenzial bei „Masters Of Sex“. Die prüden 50er-Jahre sehen hier so schick wie spießig aus, von der Ausstattung des Labors bis zu den Kostümen. Die Revolution, die der ambitionierte Arzt in diesem schönen Ambiente anzettelt, kommt nur langsam in Gang, wie das Tempo der Serie ohnehin eher gemütlich ist. Eine nette Abwechslung. Die Dialoge sind geschliffen, aber gerade noch glaubwürdig; unnötige Peinlichkeiten werden weitestgehend vermieden, notfalls durch einen guten Witz aufgefangen. Eine zweite Staffel ist schon bestellt, wir werden also noch einiges lernen können. Und viel zu lachen haben.