Tschechische Folksängerin Hana Horká stirbt nach absichtlicher Covid-Ansteckung
Die Sängerin der Band Asonance hatte sich in Impfgegner-Kreisen radikalisiert – mit tragischen Folgen
Die Band Asonance ist in der Tschechischen Republik seit drei Jahrzehnten eine Institution für traditionelle Folk-Songs, Sängerin und Instrumentalistin Hana Horká (59) ein beliebtes Mitglied des Asonance-Kollektivs. Nun teilte ihr Sohn Jan Rek der englisch sprachigen Plattform „Prague Morning“ mit, dass sie am letzten Wochenende an den Folgen einer Corona-Infektion verstorben sei. „Sie zog es vor sich mit der Krankheit zu infizieren, anstatt sich impfen zu lassen“.
Rek führte aus, dass er und sein Vater sich über die Weihnachtstage mit COVID-19 infiziert hätten. Doch anstatt von ihnen Abstand zu halten, setzte sich Horká absichtlich dem Virus im Familienkreis aus. Mit dem Ziel nach der Krankheit einen „Genesenen“-Status zu erhalten, mit dem entsprechenden Vermerk in den Papieren. Auch in der Tschechischen Republik gilt für den Zugang zu Theatern, Kinos, Bars und Cafés der Nachweis einer Impfung oder einer überstandenen Infektion.
Horká war in der Szene bekannt für ihre Impf-skeptischen Beiträge, die sie auf Social Media veröffentlichte. Auf ihrem Instagram-Account jubelte sie noch am letzten Freitag: „Ich habe überlebt … Es war intensiv. Nun gibt es jetzt Theater, Sauna, ein Konzert … und einen dringenden Ausflug ans Meer“, schrieb sie. „Das Leben kehrt zurück für mich.“
Zwei Tage nach diesem Posting war sie tot. „In gerade mal 10 Minuten war alles vorbei“, sagte ihr Sohn Jan. „Sie ist erstickt.“ Verstorben an der vermeintlich überstandenen Virus-Erkrankung. Rek hofft, dass der tragische Fall seiner Mutter ein Signal sei, sich impfen zu lassen. Er macht auch die regionale Impfgegner-Bewegung für ihren Tod verantwortlich. Diese hätten „Blut an ihren Händen“, weil sich seine Mutter unter ihrem Einfluss immer weiter radikalisiert hätte. „Das wirkliche Leben sagt mehr als alle Grafiken und Zahlen“.