Nach Trump-Lob: Krist Novoselic deaktiviert seinen Twitter-Account – und äußert sich auf Facebook
Der ehemalige Nirvana-Bassist Krist Novoselic steht derzeit wegen politischer Äußerungen in der Kritik. Nun deaktivierte er seinen Twitter-Account – äußert sich aber auf seiner Facebook-Seite.
Mit diesen heftigen Reaktionen hatte der ehemalige Nirvana-Bassist Krist Novoselic wohl ebenso wenig gerechnet wie seine Fans mit einem derartigen Polit-Statement. Nach seinem Lob für den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump deaktivierte Novoselic – wohl aufgrund eines Shitstorms – nun seinen Twitter-Account. Seine Facebook-Seite, auf der der Musiker das Statement gepostet hatte, hatte er kurz nach dem Posting auf privat gestellt. Nun meldete er sich allerdings genau dort erneut zu Wort.
Novoselics Statement
„Um ein paar Dinge zu klären: Als bekennender Unabhängiger unterstütze ich weder eine große Partei noch einen Kandidaten. Und es fühlt sich verrückt an, das sagen zu müssen, aber ich unterstütze weder Faschismus noch einen autoritären Staat. Ich glaube an eine zivilisierte Gesellschaft und daran, dass wir alle darauf hinarbeiten müssen. Liebe und Dank an jeden, der dies lesen möchte“, schreibt Novoselic auf seiner (wieder auf öffentlich gestellten) Facebook-Seite.
Lob für Trump
US-Präsident Trump hatte am 01. Juni im Rahmen der Ausschreitungen in den USA erklärt, dass die Polizei – und notfalls auch das Militär – mit aller Härte gegen die Proteste vorgehen werde. Während viele Trump-Gegner bürgerkriegsartige Zustände befürchten, sah Novoselic etwas anders – und lobte Trump für dessen „klare und direkte“ Ansage.. „Wow!!!! Ich weiß, dass viele von Euch ihn nicht ausstehen können, aber Trump hat mich mit dieser Rede umgehauen“, schrieb er auf Facebook. Der Bassist kritisierte, dass die Medien „Bilder eines gesellschaftlichen Breakdowns loopen“ würden. Zwar sei er nicht dafür, dass Trump Truppen entsende — jedoch sei sein Tonfall in der Rede richtig gewesen. Die Proteste – die aufgrund des gewaltsamen Todes des Afroamerikaners George Floyd das Land erschüttern– bezeichnete er außerdem als „linken Aufstand“. „Die meisten Amerikaner wollen Frieden in ihren Gemeinden, und Präsident Trump hat diesem Wunsch entsprochen“, schrieb Novoselic weiter. „Vergesst die rechtlichen Details, die nur wenige verstehen – Trump sagte, er werde die Gewalt stoppen, und das spricht eben viele an“.
Empörte und hämische Reaktionen auf Twitter
Auf Twitter sorgte dies für jede Menge Sarkasmus, aber auch heftige Kritik. „Ermüdet, jahrelang als ‚der andere Typ’ von Nirvana bekannt zu sein, hat sich Krist Novoselic jetzt als ‚der beschissene Typ von Nirvana’ rebranded“, schrieb ein Twitter-Nutzer spöttisch. „Smells like Shut The Fuck Up Krist Novoselic“, bemüht ein Kritiker ein Wortspiel zum Titel des größten Nirvana-Hits. Ein anderer hat sich über den Lauf der Dinge gewundert: „Wenn du mir 1993 gesagt hättest, dass ich auf der Seite von Axl Rose und gegen den Nirvana-Typen bin, hätte ich so hart gelacht, dass ich mir meine Cargo-Shorts zerrissen hätte“.